COLDUN - GRAND SUN RITUAL


Label:SELBSTVERTRIEB
Jahr:2021
Running Time:52:00
Kategorie: Neuerscheinung
 

Zehn Jahre lang musizierte Herr Coldun aus Sachsen im Alleingang, bevor 2016 daraus eine richtige Band mit einer festen Besetzung wurde. Das 2007 erschienene Debüt „Necessariis? Dubiis? Caritas?“ veröffentlichte er noch als Einzelkämpfer. Die anderen beiden Alben hat er schon mit seiner Band aufgenommen. Auch wenn seine Mitmusiker größtenteils im Black Metal-Bereich aktiv bei Bands wie Andras, Krater oder Eminenz aktiv waren, handelt es sich hier jedoch um eine Doom Metal-Band mit Post-Rock-Einflüssen. Sieben Tracks sind hier enthalten, die alle zwischen fünf und neun Minuten lang sind. Dementsprechend passiert auch relativ viel in ihren Songs. Das Album beginnt mystisch mit ethnischen Klängen, bevor die trägen Lavariffs und die melancholischen, verträumten Gitarrenmelodien ausgepackt werden. Über allem thront der gefühlvolle, epische und beschwörende Gesang. Aber es gibt auch ungewöhnliche Klänge zu vernehmen. So taucht zum Beispiel im Mittelteil des eröffnenden Titeltracks ein Saxofon auf. Coldun schaffen es, mit ihren emotionalen Songs den Hörer einzulullen. Das im Midtempo gehaltene „Down Below“ rockt sogar ordentlich. „Stories Untold“ wird dagegen mit einer Akustikgitarre eingeleitet und sorgt für Lagerfeuerstimmung. „Hail Out The Phebes“ beginnt sogar treibend mit Doublebass. Beim abschließenden Raushauer „I Dreamed The Dream“ ist der Name Programm, denn der Hörer wird mit einer verträumten Nummer wieder in den Alltag entlassen. Trotz vieler verschiedener Einflüsse und kleinerer Spielereien zwischendurch bleibt die Musik aber immer eingängig und nachvollziehbar. Für den druckvollen und glasklaren Sound sorgte Greg Chandler von Esoteric und ist extra dafür nach England gereist. Das hat sich definitiv gelohnt! Die Musik erinnert stellenweise an Opeth, While Heaven Wept und Forefather, um dem Leser wenigstens ansatzweise nahezubringen, um was es hier geht. Definitiv ein eigenständiges Album, das sich aus der großen Masse hervorhebt.

Note: 7.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller


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