WARDRUNA - KVITRAVN


Label:COLUMBIA
Jahr:2021
Running Time:66:51
Kategorie: Neuerscheinung
 

Seit der Gründung vor gut achtzehn Jahren, sind Wardurna mittlerweile international bekannt. Die Lieder handeln von tiefer Verbundenheit mit Norwegens vorchristlicher Kultur, sowie über alte Runen und die norwegische Geschichte. Nur ertönt das neue Meisterwerk „Kvitravn“ aus den Boxen und ich lausche ehrfürchtig den Klängen. Jahrhunderte alte Instrumente wie das Ziegenhorn, die Kravik-Leier und die Tagelharpa (Pferdeschwanzhaar-Harfe), wurden auf dem neuen Album verwendet und diese Zusammenstellung, vermittelt einem eine wundervolle, atmosphärische sowie visuelle Klanglandschaft. „Kvitravn“ bedeutet weißer Rabe und dieser nimmt uns mit auf den Flug durch die Lieder und elf Geschichten. Da ist der Wolf aus „Grá“, der daran erinnert, dass Menschen und Tiere auf einvernehmliche, jedoch wachsame Weise, Seite an Seite existieren. Tatsächlich wird der Erzähler in „Fylgjutal“ von einem an einem Wohl erinnern Geist begleitet. „Munin“, einer der Raben des nordischen Gottes Odin, schwingt sich in die Höhe, wir begegnen einem „Kvit hjort“ (weißer Hirsch) und Lieder erwachsen aus der Umgebung in „Viseveiding“ (Lieder-Jagd). Fortschreitend durch die rituelle Beschwörung von „Ni“ und „Vindavlarljod“, führen uns der Wind und die Landschaft zu „Andvevarljod“, dem Gipfel der Veröffentlichung, mit einem Appell an die neun Nornen, die Schicksalsgöttinnen und Geburtshelferinnen die den Schicksalsfaden der Menschen und Götter spinnen. Wardruna möchte uns auf dieser Weise eine Botschaft mit auf dem Weg geben. Der Wolf ist ein Bote der Mutter Natur. Wilde Tiere haben einen Wert und was einen Wert besitzt,, hat auch einen Preis. Sie frei herum laufen zu lassen hat einen Preis für uns, aber der Wert ihrer Anwesenheit ist sehr hoch. Es ist nicht gesund, sich für unverwundbar zu halten, so wie wir es heutzutage tun. Wir haben große Probleme, weil wir nicht sorgsam mit unserem Ökosystem umgehen, wir befinden uns in einem Ungleichgewicht.

Note: 10 von 10 Punkten
Autor: Simone Berger


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