TIKA - ANYWHERE BUT HERE


Label:FACTOR
Jahr:2021
Running Time:40:33
Kategorie: Neuerscheinung
Non Metal
 

Wer das belanglose und wenig attraktive Cover-Artwork der Kanadierin Tika entdecken sollte, wird erst mal kaum zum Kauf angeregt...aber Obacht! Was die soulige Sängerin mit ihren tiefsinnigen Lyrics an Kompositionen zaubert, ist der blanke Wahnsinn. Das ist moderner Pop, Soul, Dance und alles was dazwischen liegt, auf hohem Level. Emotionsgeladen und trotzdem komplex. Facettenreich und atemberaubend. Selten wurde ich in den letzten Jahren, in diesem Genre, derart überrascht. Überrascht hat sie auch das Publikum und die Medien, als sie vor circa fünf Jahren, als Ersatzsängerin für einen anderen Interpreten, in einer Show mit der Prince Nummer „I Would Die 4 U“ begeisterte. Wer wissen will wovon ich rede, der kann sich auf diesen überragenden und stimmlich fesselnden Debütwerk, von dem Song überzeugen. Nicht das Cover-Songs meine Welt sind aber diese Nummer ist, „ohne Scheiß“, besser als das Original. Und das sage ich als treuer Prince Fan bis über seinen Tod hinaus. Das war schon fast eine spirituelle Erfahrung für mich.

In Kanada ist die Dame aus Montreal bereits mit zwei EPs vertreten...nun der Sprung über den Teich. Bereits mit den ersten drei Beiträgen „Soothing Love“, „Human Heart“ (absolute Weltklasse) und „Interstellar Vibes“, hatte sie mein Herz gewonnen. R´n´B mit einem gewissen 80er-Jahre Flair und einem latenten Hauch an New Wave Ideen, atmosphärische Keyboard-Teppiche, wie in den Balladen von Janet Jackson und Alicia Keys, etwas Moderneres aus dem Fundus von Leona Lewis und eine glasklare Stimme, sorgen für konstante Gänsehaut. Allerdings mit Texten zum Nachdenken. Akzeptanz, Toleranz, Missbrauch, Einsamkeit, Ablehnung und Ignoranz...alles Themen die der Sängerin wichtig sind. Mit einem derart starken Charme dürfte es kein Problem sein, fremde Menschen für diese Themen zu sensibilisieren. Kein Mensch ist perfekt und Tika hält euch den Spiegel ins Gesicht. Ich ziehe meinen Hut. Chapeau!

Note: 10 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak


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