Und noch einmal Manilla Road. Dieses Mal geht es um ein Album, das es meines Wissens nach noch nicht auf Vinyl gab, denn „Spiral Castle“ erschien erst 2002, als Vinyl quasi tot war. Kaum zu glauben aus heutiger Sicht! Ich kann mich daran erinnern, dass mir das Album sofort ins Gehör ging und direkt vertraut vorkam. Manilla Road geben sich auch hier bei den sieben Tracks - inklusive jeweils einem Instrumental am Anfang und am Ende - mal episch und verträumt, mal aber auch bretternd und stellenweise vertrackt und progressiv. Das Instrumental am Schluss überrascht sogar mit orientalischen Gitarrenmelodien und Bongotrommeln.

Genau wie auf dem Vorgänger-Album „Atlantis Rising“ aus dem Jahr 2000 gibt es auch hier zusätzlich aggressiveren Gesang, der noch mehr Abwechslung reinbringt. Dieser stammt übrigens von Bryan „Hellroadie“ Patrick, der fortan bis zum Schluss als Haupt-Sänger bei Manilla Road blieb, während sich Shelton doch eher auf die Gitarre konzentrierte. Dennoch herrscht hier natürlich überwiegend das nasale Organ des 2018 verstorbenen Mark Shelton. „Spiral Castle“ kommt wie aus einem Guss und überzeugt auch alte Fans auf ganzer Linie. Diese Neuauflage gibt es – genau wie „The Courts Of Chaos“ – in drei Farben, dieses Mal je hundertfünfzigmal in schwarz und lila-transparent sowie zweihundertmal in silbernem Vinyl. Sollte man sich in die Sammlung stellen!

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

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