MARILLION - WITH FRIENDS AT ST DAVID´S


Label:RACKET
Jahr:2021
Running Time:131:27
Kategorie: Liverecording
 

Die Musik von Marillion begleitet mich nun seit circa achtunddreißig Jahren. Mit dem Sängerwechsel von Fish zu Steve Hogarth, tat ich mich jahrelang schwer und erst ein Live-Auftritt in Köln, konnte mich bekehren. Live-Scheiben hingegen sind eigentlich gar nicht so meine Welt. Aber ab und an kommt ein Act daher, der diese Meinung völlig auf den Kopf stellt. Marillion ist so eine Formation, die mich mit dem Opus „The Thieving Magpie (La Gazza Ladra)“, aus dem Jahr 1988, aus den Socken geblastet hat. Vor zwei Jahren ging man mit einem klassischem Ensemble auf Tour („With Freinds From The Orchestra Tour“) und versetzte die Fans in Ekstase. Verständlich, wie ich den elf Beiträgen auf vorliegendem Dreier-Vinyl entnehmen kann. Ja man hat die Klassiker der Fish-Phase außen vor gelassen, was ich ein kleines bißchen Schade finde, denn für ein oder zwei Nummern wäre doch sicherlich Platz gewesen aber die „neueren“ Kompositionen, wirken mitsamt der Orchesterbeteiligung als hypnotische Symbiose.

Extrem überlange Nummern wie der Opener „Gaza“, dem Ohrschmeichler „Seasons End“, „The New Kings“ und „This Strange Engine“, werden mit den verschiedensten Instrumenten und der aktuellen Umsetzung, neu belebt. Das ist nicht ein derartig sperriger Schliff wie auf dem letzten Saga-Album „Symmetry“. „With Friends At St David´s“ hat Charme und Verstand. Hier wurde mit viel Liebe zum Detail gehandelt. Intensiv und ergreifend reist man durch „Ocean Cloud“, mit seinen düsteren Wolken. „Seperated Out“ vom Album Anoraknophobia (2001), jetzt umgetauft in „Zeperated Out“, bietet auch Mal Gitarren-lastiges und verarbeitet, wie der Titel hergibt, das berühmte „Kashmir“-Thema von Led Zeppelin. Die legendären Briten höre ich an einigen anderen Stellen mehrmals raus. Wie viel näher sich diese beiden Bands, mit diesem Werk gekommen sind, ist kaum zu glauben. „With Friends At St David´s“ ist wie ein gutes Buch. Gemächlich öffnet sich die Geschichte, steigert sich rockig (auch mit filigranen Klampfen-Soli) und am Ende erreicht man den Höhepunkt. Spielerisch und gesanglich unantastbar! Quintessenz: Alles richtig gemacht! Wir vergeben für Live-Mitschnitte keine Punkte aber wäre das der Fall, würde ich die Höchstzahl darreichen.

 

Note: Keine Wertung
Autor: Steve Burdelak


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