PESTILENCE - EXITIVM


Label:AGONIA
Jahr:2021
Running Time:38.58
Kategorie: Neuerscheinung
 

Musikalisch lernt man ja nie aus. In den letzten Wochen und Monaten bin ich immer tiefer, in die Eingeweide unseres wunderschönen Genres vorgedrungen und habe Schätze entdeckt, deren Existenz ich in diesen Winkeln und Windungen nie vermutet hätte. Pestilence ist wieder einer dieser muffigen, düsteren Keller, die ich bislang immer gemieden habe. Mich erwartet Progressive Death Metal mit groben Resten der Thrash Vergangenheit der niederländischen Band. Interessant und komplex aber auch grob und düster ist der Sound. Sänger Patrick Mameli klingt wie ein im Blutrausch randalierender Metzger. Atemlos brüllt er sich durch komplex-melodische Stücke, die pures Chaos bluten aber durch ihre niemals einfach gestrickten Strukturen faszinieren.

Was Schlagzeuger Michiel van der Plicht hier durchgehend leistet, grenzt an das Übernatürliche aber auch Bassist Joost van der Graaf ist hier knapp hinter dem Riff Teppich präsent und gibt mit Michiel die Marschrichtung vor. Was Patrick Mameli hier parallel zu seinem erschreckend heftigen Vocals noch an der Gitarre verzapft... ist ein Traum und Rutger van Nordenburg, der den zweiten Sechs-Saiter bedient, ballert auch an vorderster Front mit und schießt Riffs aus der Hüfte, als ginge es um sein Leben. Wenn man überlegt das zumindest Patrick Mameli schon seit 1986 dabei ist und „nur“ 1994 und 2008 anderen Tätigkeiten nachging, ist das schon eine brutale Leistung. Uneingeschränkte Kaufempfehlung für Freunde des progressiven Schlags in die Fresse.

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Dennis Eikenkötter


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