CARCASS - TORN ARTERIES


Label:NUCLEAR BLAST
Jahr:2021
Running Time:49:00
Kategorie: Neuerscheinung
 

Es gibt nicht viel, was über Carcass noch nicht gesagt oder geschrieben wurde aber ich versuche es einfach mal. Mit knapp vierunddreißig Jahren auf dem Buckel haben die Jungs aus Liverpool, England nun endlich ihr siebte Full-Length Scheibe auf die Menschheit losgelassen und nach dem starken Eintrag „Surgical Steel“, hat die Szene ungeduldig auf einen Nachschlag gewartet. Zu sagen das Carcass einen großen Einfluss auf die Metal-Szene im Death und Grind Bereich, sowie später auch im Stoner Bereich hatten, wäre eine glatte Untertreibung. Die Jungs haben, mit ihrem Demosound der Spät-Achtziger, den Grundstein für die meisten Deathgrind und Goregrind Acts gelegt, nur um dann einen Stilwechsel hinzulegen, der quasi der erste Eintrag im Melodic Death Metal Bereich war. Carcass stellen quasi fast schon eher eine wandelnde Extreme Metal Petrischale dar, statt bloß eine Band zu sein die amtlich Arsch tritt.

Sei es wie es ist, auch bei „Torn Arteries“ regiert melodischer Death Metal, der groovt und hier und da so von Rhythmuswechseln strotzt, das mir ganz progressiv ums Herz wird! Anbei noch ein kleiner Liebesbrief an die Jungs als Musiker: was Jeff Walker hier am Bass zelebriert während er sich durch die Zehn Tracks knurrt, schreit und faucht, ist oberfeist und strapaziert live definitiv die Nackenmuskulatur. Bill Steer´s Riffing ist melodisch ohne Ende und echt nur mit dem Wort Kunst zu beschreiben...brutal wie ein Backstein aber halt trotzdem Kunst. Daniel Wilding´s großartige Arbeit an den Drums, ist aus dem ober-amtlichen Wutbatzen, den wir hier einfach mal Sound nennen, auch nicht weg zu denken.

Für ein Melodic Death Metal Brett wie „Torn Arteries“ ist die Hitdichte echt heftig. Kein Song ist irrelevant oder zu vernachlässigen. Diese Scheibe hört man besser am Stück und zwar mit den Headbangern seines Vertrauens und genug Gerstensaft, um dauerhaft die leidgeprüften Kehlen zu befeuchten. Hut ab und Daumen hoch!!!

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Dennis Eikenkötter


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