SEPULTURA - SEPULNATION – THE STUDIO ALBUMS 1998 – 2009


Label:BMG RIGHTS MANAGEMENTS
Jahr:2021/1998/2001/2003/2006/2009
Running Time:264:21
Kategorie: Re-Release
 

Die Brasilianer Sepultura bringen namentlich, nach ihrem eigenen Track „Sepulnation“, eine Fünfer-CD-Box (wahlweise auch auf Vinyl) auf den Markt. Ja ist denn schon Weihnachten? Natürlich ist es die Post-Phase nach Original Sänger Max Cavalera, die hier ins Auge gefasst wird. Egal wie lange Fronter Derrick Green dabei sein wird, er wird wahrscheinlich nie wirklich vollständig von der Fan-Seite akzeptiert werden. Ähnlich wie bei Brian Johnson von AC/DC. Manchmal kann man nichts machen. Obschon ich gestehen muss, dass ich diesen fünf Alben auch weniger abgewinnen kann, als den ersten sechs Veröffentlichungen der Formation. Trotz straffer Riffs und bestialischen Vocals, konnte man mit „Arise“, Chaos A.D.“ und vor allem „Roots“, nie gleich ziehen. Das liegt natürlich auch an kuriose und orchestrale Kompositionen wie „Ludwig Van“ oder überhaupt am Gesamtkonzept, dass für das Album „A-Lex“ verfasst wurde. Die musikalische Umsetzung des Buches „Clockwork Orange“ (Anthony Burgess), als Konzeptwerk. Unbeirrbar durchgeführt aber letztendlich etwas schwer zu verdauen. Aber jetzt habe ich das Pferd von hinten aufgezäumt, denn den Anfang macht ja schließlich „Against“.

Die Ethno-Sounds der Heimat hat man ad acta gelegt und frönt dem puren Thrash-Metal. Wahrscheinlich um dem damals neuen US-amerikanischen Fronter Derrick, einen authentischeren Anfangseinsatz zu ermöglichen. Südamerikanische Musik-Roots, hätten bestimmt für noch mehr Anspannung im Fan-Lager gesorgt. Für mich persönlich ist dieser kernige Arschtritt das zweitbeste Werk dieser Besetzung, damals immer noch mit Drummer Igor Cavalera. Wesentlich mehr ins Blut geht mit der Nachfolger „Nation“, bei der die Band richtig zusammengewachsen scheint und eine Mischung aus Alt und Neu bietet. Mit „Border Wars“ kommt auch einer meiner „neuen“ Lieblings-Songs der Formation an die Sonne. Derrick hat sich passend eingefügt und versucht gar nicht erst eine Max-Kopie zu gestalten.

Roorback“ geht musikalisch noch einen Schritt weiter und setzt Hardcore-Elemente frei, die zumindest für mich persönlich, schwer abzubeißen sind. Für meinen eigenen Geschmack ist der Härtegrad von Thrash-Scheiben völlig ausreichend. Bestandteil dieser CD-Variante ist die Ergänzung der „Revolusongs“ EP, mit insgesamt sieben weiteren Nummern. Der Re-Release davon hat zwei Tracks mehr aber das nur nebenbei. So geht man nach dem sinnlosen „Outro“, direkt in die Hellhammer Cover-Version von „Messiah“. Auch die nächsten nachgespielten Lieder sind reine Geschmackssache und sollten lieber von den Fans beurteilt werden. Ich selber mag nur das punkige „Monogloid“ (im Original von Devo) und „Mountain Song“ aus der Feder von Jane´s Addiction.

Wer es recht vielschichtig mag, muss dann nach „Dante XXI“, aus dem Jahr 2006 greifen. Vom kernigen Gebolze der Tracks „Dark Wood Of Error“ und „Convicted In Life“, über das dystopische Instrumental „Limbo“, bis hin zum mit Electro-Einsprengsel und Streichern versehene Stück „Still Flame“, arbeitet man sich durch ein Konzept-Album basieren auf Dante Alighieri´s Göttlicher Komödie.

Note: 7.5 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak


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