DORO, THE O’ REILLEYS AND THE PADDYHATS

Oberhausen, Turbinenhalle 2, 19.11.2021

The O´Reilleys And The Paddyhats - live - 2021Endlich durfte unsere Metal-Queen nach alle den Autokino- und Strandkorb Open Airs vor einer richtigen Fan-Meute Vollgas geben. Und das tat sie so richtig ausgiebig, wie man es von der Düsseldorferin gewohnt ist.

Erstmal musste man aber eine deutsche Irish Rock-Band namens The O’Reillys and the Paddyhats über sich ergehen lassen. Obwohl die Band, die ich nur die letzten drei Songs mitbekam, spielfreudig war und auch beim Publikum gut ankam, fand ich die Kombi als Vorband für Doro eher unpassend.

Doro - live - 2021-1Nach der übrigen Umbaupause gings mit Doro dann in die Vollen. „Earthshaker Rock“ vom glorreichen „Hellbound" - meines Erachtens immer noch besten - Warlock-Album, ist immer ein knalliger Opener. Gleich hinterher vom „Triumph And Agony“-Album die beiden Kracher „I Rule The Ruins“ und „Three Minutes Warning“. Auffällig war sofort das geänderte Line-Up: Am Bass wurde Nic Douglas, der als Ungeimpfter nicht auftreten kann, von dem Hünen Stefan Herkenhoff (Beyond The Black) vertreten. Luca Princiotta möchte sich momentan seinen eigenen Projekten widmen, und so stand für ihn Ex-U.D.O -Klampfer Bill Hudson auf der Bühne. Und ich muss sagen, so sehr ich auch das seit 2009 unveränderte Doro-Line-Up schätze, sind die beiden Neuzugänge, als erstes Hudson, eine lang nötig gewordene Frischzellenkur für die Doro-Band. Der muskelbepackte Axeman weiß sich zu präsentieren und ist auch an der Gitarre ein Derwisch. Er stammt offensichtlich von einer anderen Gitarristen-Generation, denn die Soli sind vom Niveau her ein höheres Kaliber. Seine rote Flying V tut den Rest dazu. Bas Maas ist zwar nach wie vor auch eine Bank, aber wo er und Luca sich nichts taten, muss man feststellen, dass Bill Hudson hier klar hervorsticht. Drummer Johnny Dee, seit 1993 im Line-Up, ist eine Maschine und bildet wie immer ein Fundament, wie man es sich besser nicht vorstellen kann. Das Programm bestand aus den gewohnten Gassenhauern, ohne große Überraschungen, aber auch ohne Füller. In erster Linie servierte uns die sehr stimmgewaltige Doro ihre fetzigen Knaller. Lediglich bei dem obligatorischen „Für Immer“ und „Love Me In Black" ließ sie die Meute mal verschnaufen. Warum immer „Breaking The Law“ zum Besten gegeben werden muss, verstehe ich nie, aber die Fans lieben es.

Doro - live - 2021-2Meiner Meinung nach hat Doro genug eigenes Material in Petto. „Evil“ - der B-Seiten-Song von der „You Hurt My Soul"-Zahnrad-Maxi von 1985 - geht immer und lässt Warlock-Feeling wie in alten Tagen aufkommen. Überhaupt stellt man bei Doro keine Abnutzungserscheinungen fest. Sie ist jung geblieben und noch genauso agil dabei wie in den glorreichen Achtzigern, die sie an dem Abend auch mehrmals erwähnt. Das ist auch das, was wir Fans unter anderem an Doro lieben. Und wenn die Queen jung geblieben ist, dann doch auch wir, oder? 

Setlist:

Earthshaker Rock
I Rule The Ruins
Three Minutes Warning
Burning The Witches
Fight For Rock
Metal Racer
Raise Your Fist In The Air
East Meets West
Für Immer
Hellbound / Drumsolo
Blood, Sweat And Rock ´n‘ Roll
Soldier Of Metal
Revenge
Evil
Breaking The Law (Judas Priest-Cover)
All We Are
Love Me In Black
True As steel
Metal Tango
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We Are The Metalheads

 



Autor: Stephan Georg - Pics: Gerard Hamels