RAMMSTEIN - ZEIT


Label:UNIVERSAL MUSIC
Jahr:2022
Running Time:44:11
Kategorie: Neuerscheinung
 

Als ich vor einigen Jahren damit begonnen habe, Reviews zu verfassen, hätte ich nie damit gerechnet, es einmal mit einem solch großen Thema zu tun zu bekommen. Dass wir als Online-Magazin mit einem solchen Top-Act überhaupt bemustert werden, fasse ich jetzt mal als Kompliment für unsere langjährige Arbeit auf. Irgendwas müssen meine Kollegen und ich richtig gemacht haben, um einen solchen Ritterschlag zu erhalten. Doch kommen wir jetzt zurück zur Musik.

Direkt beim Opener „Armee Der Tristen“ wird der Hörer eingeladen, sich der Gemeinschaft anzuschließen, wobei die Botschaft positiver und optimistischer ist, als es der Titel vermuten lässt. Das bereits vorab ausgekoppelte Titelstück beginnt recht ruhig und steigert sich dann hin zu einer wahrhaft epischen Hymne. Getragen und ein wenig düster geht es auch in „Schwarz“ zur Sache. „Giftig“, „Zick Zack“ und auch „OK“ sind dann wieder einmal typische Rammstein-Stampfer. „OK“ steht hier für „Ohne Kondom“. Typischer Wortwitz also. Bei „Meine Tränen“ wird es wieder ernsthafter. Hier wird eine tragische Mutter-Sohn-Beziehung beleuchtet, wobei die Ostberliner wieder einmal tief in die menschliche Psyche abtauchen.

Ein zukünftiger Live-Klassiker dürfte das anschließende „Angst“ sein. Das gleiche gilt auch für „Dicke Titten“, das textlich bei weitem nicht so platt ist, wie es der Titel befürchten lässt. „Lügen“ und „Adieu“ sind zum Abschluss dann wieder getragene, leicht melancholische, Hymnen. „Adieu“ könnte dann einen bevorstehenden Abschied andeuten. Aber das ist an dieser Stelle erst einmal pure Spekulation. Sollte das, wie von vielen Fans befürchtet, tatsächlich die letzte Veröffentlichung sein, verabschieden sich Rammstein wenigstens mit einem großen Knall. Auch das wäre ja wieder einmal typisch für diese herausragende Truppe. Dieses Opus nimmt mich vom ersten Hördurchgang an gefangen und lässt mich wohl so schnell nicht mehr los.

Mir bleibt jetzt nur noch die Punktevergabe, was in diesem Fall recht einfach ist. Für dieses Meisterwerk kann es nichts anderes als die Höchstnote geben. Schließlich reiht sich hier Hit an Hit, ohne dass es Schwächen zu entdecken gibt. Ganz großes Kino! Nichts anderes hatte ich allerdings auch von der größten deutschen Rockband unserer Zeit erwartet. Für das Cover-Artwork zeichnet sich übrigens niemand anderes als der Kanadier Bryan Adams als Fotograf verantwortlich.

Note: 10 von 10 Punkten
Autor: Thorsten Roggenbuck


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