MISERATION - BLACK MIRACLES AND DARK WONDERS


Label:MASSACRE
Jahr:2022
Running Time:41:46
Kategorie: Neuerscheinung
 

Schwarzmetallisch angehauchte Knüppelei mit symphonischen Backings und teilweise hoher Clean-Gesang, der die harschen Vocals unterbricht….klingt nach Dimmu Borgir ? Ja, in gewisser Weise schon. Allerdings spielen die Schweden Miseration eher melodischen Death- denn Black Metal, was schon alleine den tiefen Growls von Christian Älvestam geschuldet ist. „Black Miracles And Dark Wonders“ heißt das viertes Studioalbum, das erste nach nahezu zehn Jahren. Neben dem ex-Scar Symmetry Sänger hat Gitarrist und Clean-Vocalist Jani Stefanovic (Divinefire, Essence of Sorrow) die Formation im Jahr 2006 gegründet und im Line-Up befinden sich außer Jocke Sund, der zusätzlichen Gesang beigesteuert hat, keine weiteren Bandmitglieder. Jani hat ebenfalls Bass und Keyboards eingespielt, sowie das Programming übernommen.

Und da kommen wir auch schon zum Kritikpunkt. Denn der Schlagzeugsound klingt doch arg klinisch und steril. Da kein Schlagzeuger erwähnt wird, kann man also komplett von Drums aus der Konserve ausgehen. Na ja, so neu ja auch wieder nicht. Musikalisch untermalen Miseration die acht neuen Songs wie erwähnt mit symphonischen Klängen, cineastischen Zügen und düster dramatischen Einspielungen. Kommt der Opener „The Seal Of The Eight-Pointed Star“ noch gänzlich ohne cleanen Gesang aus, ist das in Folge dann anders. Die Düsternis der Tracks und einige an Raserei grenzenden Parts, bringen schon so etwas wie Black Metal Feeling mit rein, die Riffs dagegen spritzen klar Todesblei.

Die Lyrics drehen sich vornehmlich um Gottheiten verschiedenster Kulturen und Mythen. Themen, die sich wunderbar düster und dramatisch untermalen lassen. Neben wilden Abfahrten wie „Desecrate, Dominate, Eradicate“ oder „Shah“ sind es vor allem die fremd-/abendländisch gestalteten „Enuma Elish“ und das nahtlos übergehende „Fed By Fire/Led By Blood“, die den Reiz des Albums ausmachen. Miseration wissen über vierig Minuten durchaus zu unterhalten, versuchen interessante, spannende Melodic Death Metal-Stücke zu unterbreiten, was schon auch gelingt.

Leider lässt der meist getriggerte, viel zu seelenlose Drumsound viel liegen und kostet die Band einiges an Punkten. Dennoch können Fans, die auf Wechselgesänge Growls/Cleanvocals stehen, mit cineastisch unterbautem Death Metal-Gedöns was anfangen können und auch Bands wie Dimmu Borgir nicht abgeneigt sind, durchaus bei MIseration ihren Gefallen finden.

Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Erich Robbers


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