THE BROS. LANDRETH - COME MORNING


Label:BIRHDAY CAKE
Jahr:2022
Running Time:39:24
Kategorie: Neuerscheinung
 

Hier kommt mal was anderes bei uns auf den Tisch. Nämlich Americana-Sound von The Bros.Landreth. Wie der Bandname schon sagt, handelt es sich hierbei um Brüder, und zwar Sänger/Gitarrist Joey Landreth und Bassist David Landreth. Zusammen mit einigen Gastmusikern hat das Duo ein neues Album, „Come Morning“, aufgenommen. Soweit ich das sehe, das mittlerweile dritte Opus. Und wenn wir von Americana sprechen, dann beinhaltet das Album viel folkloristisch und Country-basierendes Material, mit ein paar Spuren des Blues und gar funkigen Momenten. Im Prinzip ist „Come Morning“ aber ein sehr ruhiger, ausgeglichener Release, mit vielen wunderschönen Momenten.

Ruhig beginnt der Rundling auch mit „Stay“. Gezupfte Gitarren und Drums (Aaron Sterling) begleiten den entspannten Gesang von Joey Landreth, der eine tolle Stimme besitzt, die auch im reinen Country-Genre eine top Figur machen würde. Die vereinzelt aufrauchenden, funkigen Rhythmen zeigen sich beispielsweise hier im Opener. Lyrisch dreht sich auf dem Rundling viel um Alltagsdramen. Hier zum Beispiel um einen permanent tourenden Musiker, der nun endlich sesshaft werden will. Weiter geht es mit Akustik-Gitarre und Country Vibes bei „What In The World“, das von schönen Gitarrenklängen lebt. Nach langsamem Start wird es bei „Drive All Night“ ein wenig flotter. In typischem Americana-Stil lassen die Bros. Landreth mehrstimmigen Gesang und tolle Twingitarren-Melodien erklingen.

Bezaubernd und teilweise richtiggehend verträumt treiben „Shame“ und „You Don’t Know Me“ die ein oder andere Gänsehaut ins Spiel. Für die wunderbare Pedal Steel bei letzterem Song sorgt Gast Joe Pisapia. Daß solche Tracks auch eine Reihe Percussions benötigen, ist klar. Hier hat man mit Paul Yee einen unaufgeregten, aber wichtigen Mitmusiker gefunden. Die macht sich vor allem beim Refrain-Hit „After The Rain“ bemerkbar. Leichte Background-Synthies, wie bei anderen Tunes auch, verfeinern den mit fantastischen Slide-Gitarrenmomenten auftrumpfenden Track. So geht es bis zum Albumende hin weiter. Harmonisch und ruhig mit Gastgesang von Leith Roth („Don´t Feel Like Crying“), flotter und im Wechsel langsamer, sowie funkiger bei „Corduroy“ und sehr entspannt bei „Come Morning“ und „Back To Thee“. Feinste Americana Kost im Singer/Songwriter-Modus mit freilich etwaigen Country-Anleihen und kaum mal das Tempo anziehend.

Einfach schöne Musik, die jedermann gefallen darf und bei der man sich auch als hartgesottener Rocker nicht schämen muß, diese zu hören. Als Bonus gibt es noch eine Radio Edit-Version von „Drive All Night“. Fein, fein. Von Joey Landreth und Murray Pulver aus Session-artigen Begebenheiten stimmig produziert, ist „Come Morning“ eine richtig tolle Abwechslung, dem Alltag ein bisschen zu entfliehen, sich zurückzulehnen und amerikanisch folkige Weisen zu genießen. Sehr ruhiges Album, aber gleichzeitig faszinierend.

Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Erich Robbers


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