SINNER - BROTHERHOOD


Label:ATOMIC FIRE
Jahr:2022
Running Time:56:34
Kategorie: Neuerscheinung
 

Na was machen sie denn jetzt? Da hatte ich mich 2019 so über das überragende „Santa Muerte“ gefreut, ein Heavyrock-Album der Extraklasse. Nicht zuletzt durch das Mitwirken der italienischen Hammerröhre Giorgia Colleluori, war die Platte für mich seit langem die beste Sinner-Veröffentlichung. Insgeheim hatte ich sogar die Hoffnung, dass „Gio“ auf der nächsten Sinner Scheibe noch mehr übernimmt. Live kamen mit ihrer Stimme auch alte Klassiker, wie „Danger Zone“ mega rüber. Wobei auch die Werke vor „Santa Muerte“ der Ulmer Truppe nicht von schlechten Eltern waren. Ob es nun an der Pandemie oder Mat Sinners Erkrankung lag, ist das neue Album eher eine Rückreise in die aggressive Sinner-Power-Metal Phase der 90er. Und ganz ehrlich: Mir gefällt es überhaupt nicht. Von einer melodischen Heavy-/Hardrockband die in den 80er mit Platten wie „Dangerous Charme“ oder „Comin Out Fighting“ und Hits wie „Bad Girl“ oder „Born To Rock“ abräumte, brauche ich keine Metallica-Gitarren und Double- Bass-Gewitter.

Dabei hat Mat Sinner doch schon seine Primal Fear, bei denen er dem Power-Metal ohne Ende frönen kann. Es heiß jetzt nicht, dass die Titel wie der Opener „Bulletproof“, „We Came To Rock“ oder der Titeltrack vom Songwriting her gesehen schlecht sind. Aber wenn man eine AC/DC-Platte kauft, erwarte ich eben auch eine solche. Und so ist es bei den Sündern ebenfalls. Allgemein verstehe ich auch nicht, dass so manche 80er-Heavyrockband sich nach und nach zum Power-Metal-Act entwickelt hat. Ich möchte jetzt hier keine Namen nennen. Können sie alle gerne machen aber ob es dem Stamm-Konsumenten dann gefällt, ist die andere Frage. Mir nicht!

Note: 6 von 10 Punkten
Autor: Stephan Georg


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