GWAR

Essen, Turock, 03.08.2022

Gwar - live1 - 2022Einen Tag vor ihrem Auftritt auf dem Wacken Open Air machen die Monster von Gwar mal wieder Essen unsicher. 2009 und 2010 waren sie noch mit dem alten, 2014 verstorbenen Sänger Oderus Orungus in der Zeche Carl, heute sind sie im Turock zu Gast. Als Support waren Bunghole angekündigt, die jedoch wegen Corona absagen mussten. Somit treten Gwar heute alleine auf.

Lange ist die Halle noch ziemlich leer, dies ändert sich aber kurz vor der Show, die gegen 20:45 Uhr beginnt. Sah die Bühne vor drei Jahren in der Matrix in Bochum trotz fehlenden Gitarristen Pustulus Maximus sehr eng aus, hat man hier heute mit zwei Gitarren ganz viel Platz. Mit „Let Us Slay“ als Opener wird das Kommando gegeben, und die Schlacht beginnt. Neben dem amtierenden US-Präsidenten Joe Biden muss heute unter anderem auch die Queen Mum einen Heldentod sterben und sich dem Bonesnapper und den Monstern geschlagen geben. Kunstblut und Sperma fließen in Strömen. Die weißen Shirts der Leute im Publikum sehen am Ende der Show blau-rosa gebatikt aus, haha! Musikalisch gibt es praktisch einen Querschnitt durch die gesamte Diskographie der Band. Neben zwei neuen Songs vom aktuellen Album „The New Dark Ages“ wühlt man heute auch viel im Archiv.

Gwar - live2 - 2022Von „Scumdogs Of The Universe“ gibt es die Klassiker „Sick Of You“ und „The Salaminizer“, von „This Toilet Earth“ „Krak Down“ und „Saddam A Go-Go“, das jedoch natürlich ohne die Blasinstrumente auf der Album-Version auskommt. Vom Debüt „Hell-o“ und dem wohl besten alten Album, „America Must Be Destroyed“, gibt es heute leider gar nichts. „Gorgor" wird vermutlich erst morgen auf der riesigen Wacken-Bühne wieder ausgepackt, da das Godzilla-ahnliche Monsterkostüm für Club-Bühnen viel zu groß ist. Dafür gibt es aber von den schwächeren Alben „Ragnarök“ und „Carnival Of Chaos“ die drei besten Songs, die sich nahtlos in das Set einreihen. „Meat Sandwich“, „Crush Kill Destroy“ und vor allem das schnelle, punkige „Hate Love Songs“ machen live einfach unheimlich Bock. „Fuck This Place“ beendet den regulären Set. Zum Schluss gibt es die coole AC/DC-Coverversion „If You Want Blood (You´ve Got It)“, passend zur Bühnenshow, haha! Die Band ist super aufeinander eingespielt, manche Songs auch sehr komplex, Sänger Blothar ist gut bei Stimme, und der Sound ist gut abgemischt. Nach knapp anderthalb Stunden ist der Spuk vorbei. Das hat mal wieder richtig Laune gemacht!

Setlist: War Pigs (Black Sabbath) / Temple Ascent (Intro), Let Us Slay, Sick Of You, The Salaminizer, Hate Love Songs, Mother Fucking Liar, Krak Down, Womb With A View, Meat Sandwich, Saddam A Go-Go, Berserker Mode, Immortal Corrupter, El Presidente, Bring Back The Bomb, Crush, Kill Destroy, Fuck This Place, If You Want Blood (You´ve Got It) (AC/DC-Cover)



Autor: Daniel Müller - Pics: Daniel Müller