DORO, STORMHAMMER

Duisburg, Steinhof, 09.09.2022

Pünktlich zum Beginn der Vorband bin ich, zum ersten Mal im Steinhof, angekommen. Die Location eignet sich hervorragend für Events dieser Größenordnung. Die Verpflegung mit Currywurst und Getränken funktioniert auch bestens. Für den Toilettengang müssen mal ein paar Treppenstufen in Kauf genommen werden, aber das hält auch fit.

 

stormhammer live 2022Ich bin ja so überhaupt kein Powermetal-Freund, aber die Jungs von Stormhammer haben es wirklich drauf. Besonders Sänger Manuel Nox weiß mit einem Stimmumfang zu begeistern, wie so schnell kein anderer Die Musik ist eine harte Mischung aus Judas Priest und Iron Maiden. Durchaus hörbar, aber nun auch nicht wirklich was Neues. Sei es drum, den Leuten hat es gefallen. Für mich nur eine unangenehme Randerscheinung, war der absolut grottige Sound. Ok, dass der nie so wie beim Headliner ist, ist klar. Aber man auch alles übertreiben. Also ich, auch Musiker, konnte die Gitarren nicht heraushören. An wem dieser Umstand nun gelegen hat, wäre zu viel der Spekulation, aber mit einem besseren Sound wäre die Truppe noch viel besser angekommen. Angekommen ist der Fünfer jedoch trotzdem und verabschiedete sich vor einem Meer von gereckten Fäusten. Später ergab sich noch ein netter Plausch mit Sänger Manuel und er berichtete mir von weiteren Projekten. Der US-Bürger und Wahl-Engländer ist mit anderen prominenten Musikern aktiv. Davon gibt es demnächst mehr zu hören.

doro 1 live2022 indexNach einer kurzen Umbaupause war die Bühne frei für die Grand Dame des Metal, Doro Pesch. Von Drummer Johnny Dee angesagt, ging es in die Vollen. Auffällig war sofort, dass an der zweiten Gitarre und den Keys nicht mehr Bill Hudson, sondern wieder Doros langjähriger Mitstreiter Luca Princiotta am Start war, der sich aber vor circa einem Jahr eine Auszeit genommen hatte. Grundsätzlich ist Luca, seit 2009 in Diensten der Queen, auch ein fantastischer Gitarrist. Nur Bills Live-Präsenz in Sachen Posen, oder sich ins Rampenlicht zu spielen, besitzt er eben nicht. Wo Hudson im Vergleich etwas vor Bass Maas stand, ist nun der Holländer wieder der Main-Axeman.

Wie auch immer, unsere Doro muss halt schauen, dass das Schiff weiterfährt. Und das tut es ungebrochen. Los geht es mit dem meist als Opener eingesetzten „I Rule The Ruins“. Ein Garant fürs Durchschütteln und Wachwerden. Die Nummer zieht immer und ist einer der Highlights der Zusammenarbeit mit Tommy Bolan. „Earthshaker Rock“ schließt sich an. Auch ein Track, der meist immer im Set vorzufinden ist. Grundsätzlich gab es nicht so viel Neues.

doro 2 live2022Auffällig war, dass kein einziger Song der „Burning The Witches“ gespielt wurde. Als angenehme Überraschung gab es dafür „Unholy Love“ vom zweiten Soloalbum. Ein super Beitrag aus der Gene Simmons (Kiss)-Feder. Ich denke, dass das Set auch auf Lucas kurzfristige Wiederkehr zugeschnitten war. Aber wie immer gaben Doro und ihre Truppe alles. Die umtriebige Kämpferin war wie immer stimmlich und optisch in Topform. Wirklich krass, wie gut sie sich gehalten hat. Was die Unverwüstlichkeit der Stimme angeht, ist sie ähnlich wie ihr Kumpel Udo Dirkschneider unterwegs. Da gibt es kein Abkacken oder so etwas. Sie singt einfach drauf los. Und ihre Stimme ist einfach unverwechselbar. Zwischendurch kündigte Doro dann ihr vierzigjähriges Jubiläum mit zahlreichen Gästen, im Herbst nächsten Jahres, in Düsseldorf an. Oh Mann, ich kann mich noch bestens daran erinnern, als sie mit Warlock und der ersten LP unterwegs war. Wie die Zeit doch vergeht. Aber sie ist uns wie damals erhalten geblieben.

Es gab nichts zu meckern. Als dann noch „Evil“ aus alten Warlock -Tagen von der Zahnrad LP zum Besten gegeben wurde und mit „All For Metal“ das Ende eingeläutet wurde war wohl jedem klar: Wir kommen wieder! The Queen is dead but long live the Queen of Metal!



Autor: Stephan Georg - Pics: Stephan Georg