Lord Vigo sind für mich keine Unbekannten. Bereits den Vorgänger habe ich vor zwei Jahren rezensiert und für kauzig und ziemlich cool befunden. Wenn mich nicht alles täuscht hat Vinz, der Sänger, sich hier was seine Performance angeht um einiges verbessert, da ich definitiv nicht auf dem Schirm hatte was für ein Charisma er über den Äther zu schicken vermag. Der Pressetext zitiert hier wieder mal die Band und schmeißt hier Manowar, Ultravox und The Cure in einen Topf und bei Crom! Das ist nicht einmal all zu weit von der musikalischen Wahrheit entfernt. Der Timbre von Vinz Clortho (Yup, der Schlüsselmeister von Ghostbusters Teil eins) weckt tatsächlich einige Erinnerungen an die seligen 80er Jahre und die Keyboard-Sounds unterstützen diesen Eindruck mit aller Macht.

Was auf dem letzten Album soundtechnisch noch nicht klar genug zur Geltung kam, trifft den Hörer jetzt mit einigem Schwung: das hier ist weder kauziger Doom noch Epic Doom traditioneller Prägung, eher eine Mixtur aus poppigen, fast experimentellen Strukturen, die irgendwo zwischen 80er Huldigung, Ghost ähnlichen Aufbauten und sphärischen Progressive-Klängen, seinen Platz sucht und wundersamerweise auch findet. Ich habe es nicht kommen sehen aber vielleicht ist das hier eins der Releases des Jahres wachsen wird. „We Shall Overcome“ ist mit an Sicherheit grenzende Wahrscheinlichkeit, ähnlich wie die klassischen Iron Maiden Alben. Hier und da erinnert die Band mich auch an Unto Others und auch das ist definitiv etwas gutes.

Anspieltipp und früher Höhepunkt: „From Our Ashes We Will Rise“. Fun Fact: alle Mitglieder der Band, ob Stammbesetzung oder Live-Verstärkung, haben Ihre Bühnennamen dem Ghostbusters Franchise entliehen. Meinetwegen können die Herren dann jetzt gern auf internationale Headlinertour gehen und verdient berühmt werden...

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Dennis Eikenkötter

zurück zur Übersicht