JUGENDFEUER: DIE FRÜHEN JAHRE DES NICK CAVE - Mark Mordue


Label:HANNIBAL
Jahr:2022
Running Time:384 Seiten
Kategorie: Neuerscheinung
 

Mark Mordue lebt als Journalist und Schriftsteller in Sydney. In den Neunzigerjahren gab er das Popkultur-Magazin Australian Style heraus, veröffentlichte später mehrere Gedichtbände und schrieb für renommierte Zeitschriften wie den Rolling Stone, Vogue, GQ oder Interview. Seit 1985 hat er zahlreiche Interviews mit Nick Cave geführt. In Australien wurde er für seine Arbeiten im Bereich Reportage und Memoiren mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet und nun habe ich von ihm die Biografie über Nick Cave im Paperback vor mir liegen. Nach zehn Seiten Prolog, lässt der Autor die Vergangenheit und die Anfänge des Bekanntwerdens des jungen Nick Cave wiederaufleben. Diese führte ihn von der Outback-Kleinstadt Wangaratta bis in die Kunst- und Punkszene von Melbourne und er hat dazu ausführlich mit dem Künstler selbst, aber auch mit Caves Familie und vielen alten Weggefährten gesprochen. Diese Biografie schildert Caves prägende Jahre Anfang der Achtzigerjahre, seine kreativen Einflüsse, schicksalhafte Internatsbegegnungen und vor allem das spannungsgeladene Verhältnis zu seinem Vater, dessen früher Unfalltod zu einem Wendepunkt in Caves Leben wurde.

Es ist eine Jugend zwischen Nabokovs Lolita (der bekannteste Roman des russisch-amerikanischen Schriftstellers) und Leonard Cohens „Songs Of Love And Hate“ (das im März 1971 veröffentlichte dritte Studioalbum des kanadischen Singer-Songwriters, welches eines seiner emotionalsten Werke ist), zwischen morbiden Streichen und Nahtoderfahrungen, zwischen einer behüteten Kindheit und dem gnadenlosen Austesten künstlerischer Selbstverwirklichung als Teenager. Man wird hier quasi mit in das Australien in den Siebzigern genommen. Mister Mordue berichtet über die lyrischen, musikalischen sowie schöpferischen Einflüsse, über Caves Heroinsucht, Psychosen, Abszessen, chaotische Beziehungen, wie das ist ein junger Vater zu sein und wie konsequent und durchaus auch unnahbar er zu seinen Mitmenschen war und ist.

Der Autor verwendet Ausschnitte aus Berichten und Interviews, was ich aber ehrlich gesagt ganz interessant finde. Man merkt, dass er wirklich mit großer Sorgfalt recherchiert hat, von den 384 Seiten des Buches, sind dreißig Seiten davon Quellenanzeigen.

Note: Keine Wertung
Autor: Simone Berger


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