SOULFLY - TOTEM


Label:NUCLEAR BLAST
Jahr:2022
Running Time:40:05
Kategorie: Neuerscheinung
 

Endlich gibt es Neues von Max Cavaleras Hauptband Soulfly. Max war nach deren letzten Release "Ritual" (2018) auf anderem Gebiet in Zeiten der Pandemie sehr umtriebig und veröffentlichte mit den Bands Killer Be Killed ("Reluctant Hero" - 2020) und Go Ahead And Die ("Go Ahead And Die“ - 2021) zwei starke, stilistisch aber stark zu Soulfly differierende Platten. Doch was ist nun mit Soulfly, die in ihren starken Anfangsjahren fünf absolute Klassiker-Alben (bis "Dark Ages"/2005) herausbrachten, ehe sie leider meiner Meinung nach in der Folge viele eher durchschnittliche Releases nachlegten. Was wird das zwölfte Studiowerk "Totem" reißen? Ich bin vorsichtig gespannt, als ich den Silberling in den Schacht meines CD Players schiebe. Die sich langsam aufbauenden Tribalklänge zum Start hören sich für mich erst einmal sehr vertraut an, ehe das erste Inferno über mich hereinbricht. "Superstition" heißt der Opener, der in bester Soulfly Tradition durch die Heide holzt und mir ein Lächeln ins Gesicht zaubert. Da hat der gute Max doch ein richtig gutes Näschen für den ersten Song gehabt.

Auch die folgenden Tracks "Scouring the Vile" (mit wütendem John Tardy von Obituary als Gast), "Filth Upon Filth" und "Rot In Pain", hauen tief in diese Kerbe und sorgen für das Gefühl sich bewegen zu müssen. Zu gut und mitreißend zeigt sich das brasilianische Trio, dass bei Live-Shows auf Dino Cazares (Fear Factory), als zusätzlichen Gitarristen zurückgreift. Etwas doomiger und sludgiger wird es beim Titeltrack "Totem", während das folgende "Ancestors" zwischen Groove und Tempo hin- und her schwankt, ohne dabei an Qualität einzubüßen. "Ecstasy Of Gold" hat am Anfang einen leichten Slayer-Vibe, könnte später dann auch direkt aus der Old School Death Metal Küche stammen. Das Trio um Max (Vocals, Gitarre), seinen Sohn Zyon (Drums) und Mike Leon (Bass), zieht auf "Totem" alle Register und zeigt mit "XII", dass auch 80er Jahre Synthesizer, in den Sound von Soulfly passen.

Den Abschluss der Scheibe bildet ein monumentaler, hypnotischer Track namens "Spirit Animal", der finster groovt, zwischendurch ordentlich an Fahrt gewinnt und dann in einem Welt-Musik Finish endet. Ganz großes Kino. Fazit: Max und seine Jungs haben eine wirklich hörenswerte Platte geschaffen, die sich durchaus mit den Frühwerken messen kann, dabei aber zeitgemäß zorniger und rüpeliger daherkommt. Ich bin begeistert.

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Dirk Schneider


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