Nun liegt diese CD vor mir und ich weiß noch nicht so recht, ob ich mir das antun soll. Caroline Breitler ist der Name und das Cover Artwork suggeriert mir inhaltlich eher Schlager oder bestenfalls noch Folk Musik. Also ein paar kurze Informationen gesucht. Aha, eine Schweizerin, die vor Jahrzehnten mal bei der Music Star Casting Show, allerdings nur unter ferner liefen, dabei gewesen ist. Nützt ja nichts, also ab damit in den Player und Start. Ja, und dann macht sich blankes Erstaunen breit, hey, das Ding rockt ja richtig ab! Gar nicht mal so seicht, was sich da aus den Lautsprechern schält. Die Lady hat eine sehr prägnante Stimme, voller Kraft und Inbrunst strömen die Songs aus ihrer Kehle. Und ihre Musiker zimmern ein solides Fundament darunter.

Schon der Opener „Mistaken“ zeigt direkt die Marschrichtung auf, satter Rock mit 80er Attitüde, aber auch modernen Elementen. Gut, ich würde es jetzt nicht Metal nennen, aber sehr gut gemachten Hard Rock. Stimmlich liegt Madame irgendwo in einer Schnittmenge zwischen Shania Twain, Pat Benatar und Lee Aaron. Es gibt kein Gegrunze oder schrilles Operetten Geschrei, sondern handfesten Gesang mit schönen Melodien, die auch über die Schweizer Grenzen hinaus punkten können. Alles in einem anregenden Fluss, so dass es Freude macht, den Silberling am Stück zu hören.

Da Caroline das Pulver nicht schon beim Opener verschossen hat, gefallen auch Nummern wie „What You See“ oder „Rockstar“, die schon mit dem Fuß auf dem Gaspedal losgehen. Ein Hauch von Aggressivität gibt den Stücken die notwendige Würze. Selbst der Raus Kehrer „The One That I Miss“ braucht sich vor internationaler Konkurrenz nicht zu verstecken. Ein Album vollgepackt mit melodischem Hardrock und einer großartigen Stimme. Sollte man in der Sammlung haben, wenn man in dieser Sparte unterwegs ist. Nur das zu biedere Cover Foto sollte unbedingt mal überarbeitet werden.

Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Pistol Schmidt

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