AVATARIUM - DEATH, WHERE IS YOUR STING


Label:AFM
Jahr:2022
Running Time:45:42
Kategorie: Neuerscheinung
 

Vor rund zehn Jahren erschuf Songwriter und Bassist Leif Edling mit Avatarium eine neue Doom-Spielwiese, da es bei seiner Hauptband nicht so wirklich voran ging und diese Band ging mit dem selbstbetitelten Debüt (2013) steil. Es folgten mit "The Girl With The Raven Mask" (2015) und "Hurricanes And Halos" (2017) weitere starke Werke, so dass sich Edling zurückzog und nur noch als gelegentlicher Ideengeber fungiert. Ein Hauptgrund dafür sind die starken songwriterischen Fähigkeiten von Gitarrist Marcus Jidell, der ihm durchaus kongenial ist. Nun haben wir 2022 und mit "Death, Where Is Your Sting" kommt das fünfte Album der Schweden auf den Markt. Die Erwartungen sind hoch und werden leider nur teilweise erfüllt, was den Rezensenten eigentlich traurig macht.

Vielleicht liegt es aber auch an der Erwartungshaltung, ein neues Doom Epos zu bekommen. Dies ist das neue Avatarium Album leider nicht, stattdessen hat man eine Kurskorrektur vorgenommen und die doomigen Riffs stehen lange nicht mehr so im Mittelpunkt wie auf früheren Werken. Was dazu führt, dass eher etwas radiotauglicherer Hard Rock mit hohem Melodiefaktor und der weiterhin tollen Stimme von Jennie-Ann Smith aus den Boxen quillt. Dieser will aber so gar nicht zu dem Bild passen will, was man von Avatarium bisher hatte. Klar muss man der Band natürlich zugestehen, sich musikalisch weiter zu entwickeln, doch für den Rezensenten war das ein Schritt zu viel.

Unterm Strich finden sich trotzdem ein paar gute, hörbare Songs wie das dramatische "Stockholm", der fluffige fast cheesige Titeltrack sowie der einzige echte Doom-Song "God Is Silent" und das verspielte, mit einem tollen Solo gesegnete "Nocturne" auf der neuen Scheibe. Und mit etwas mehr Toleranz bezüglich der Entwicklung und weniger Festhalten an den frühen Tagen wäre vielleicht noch ein Punkt mehr drin gewesen. Aber ich muss meiner Enttäuschung Luft machen und hoffe, dass die Band auf die Doom Pfade zurückfindet. Sieben Punkte (weil die Aufmachung des Albums professionell ist, mehr Zählbares gibt es nicht.)

Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Dirk Schneider


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