ROME - GATES OF EUROPE


Label:TRISOL MUSIC GROUP
Jahr:2023
Running Time:50:32
Kategorie: Neuerscheinung
Non Metal
 

Eins mal gleich vorweg. Die Stimme von Rome, Jerome Reuter ist die ASMR (Autonomous Sensory Meridian Response) Voice der Musik-Szene schlechthin. Egal wie mies es mir geht, wie aufgebracht und nervös ich bin, Mister Reuter beruhigt wie sonst nur die Sendung „The Joy Of Painting") mit der Künstler-Ikone Bob Ross. Im Neofolk, beziehungsweise Folk Noir gebettet, sind nun wieder vierzehn neue Beiträge die ihresgleichen suchen. Somit hält der Release-Wahn seit dem Jahr 2006 keinen Abbruch. Die Luxemburger Formation war seit den Anfängen des Ukrainekrieges unterstützend auf der Seite unserer europäischen Nachbarn und hat von der ersten Stunde an mit Charity-Konzerten und jeglicher Unterstützung klare Kante gezeigt.

Das setzen die beiden Protagonisten, Jerome (Vocals, Gitarre, Synthesizer) und Tom Gatti (Synthesizer, Bass, Modulator) konsequent durch. Leider wird in den Aussagen der Lyrics kaum Platz für eine weitere Meinung gelassen. Will sagen, die Suggestionen lassen keinen Platz für eine Diskurs. Kann man so machen, auch wenn ich persönlich der Meinung bin, dass eine Diskussion immer möglich sein muss. Das zumindest sehe ich als Basis einer gesunden Demokratie. Aber wieder zur Musik. Bezüglich des hochaktuellen politischen Themas hat man in Sachen Kompositionen den Status beibehalten. Die Stimme des Fronters ist transparent, eindringlich und versetzt mich stets in einen tranceartigen Zustand. Auch wenn man mal stur auf einem tonalen Erguss rumreitet.

Wie so oft auch auf anderen Alben werden hier die Songs mit politisch passenden Reden oder gesprochenen Zitaten eingeleitet. Meist befinden wir uns in einem moderaten bis hin zum balladesken Sound, wenn es Rome nicht in den Allerwertesten beißt und man mit industriellen Beats, wie auf „Eagles Of The Trident", um die Ecke lugt. Wie gesagt, lässt man die politisch ausbleibende Kontroverse in den Texten außen vor, ist „Gates Of Europe“ ein klassisches Rome-Werk. Dennoch, ich kann nicht anders. Rome bewegen und ich kniee nieder.

Note: 10 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak


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