FACTORY OF ART - Es stellte sich für uns nie die Frage, unser Fähnchen in den Wind zu hängen!


Ich war neulich echt überrascht, als ich gesehen habe, dass ein neues Factory Of Art-Album bei uns online gegangen ist! Ich hatte die Band im Jahr 2000 kennengelernt, als sie im Vorprogramm von Destruction in der Zeche Bochum gespielt hatten, und besorgte mir alle CDs. Ich schickte Marco „Polo" Müller, dem Manager der Band, mit dem ich seit Jahren bei Facebook befreundet bin, den Link, und wir chatteten ein bisschen hin und her. Ich orderte die CD und bot ihm im Gegenzug ein Interview mit Bassist und Gründer Ronald Losch an, das - wie mir versichert wurde - das längste Interview überhaupt in der Bandgeschichte von Factory Of Art ist! Na, dann mal los!

logoDaniel: Hi Ronald! Lass uns mal ganz vorne anfangen: Wie kam es 1990 zur Gründung von Factory Of Art?

Ronald: In meiner kleinen Heimatstadt Schkeuditz (grenzt an Leipzig an) herrschte damals eine hohe Musikerdichte, und man kannte sich untereinander. Hinzu kam, dass die ehemaligen Profi-Mucker nach dem Mauerfall arbeitslos wurden. So erging es auch unserem damaligen Leadgitarristen Heiko „Flecke“ Flechsig, der zu DDR-Zeiten mit seiner Band semiprofessionell unterwegs war. Da entschied sich Flecke, als Berufsmusiker zu verdingen. Aus diesem Grunde komponierte er einige Instrumentalstücke, gründete er ein Probenraumprojekt und wollte mit diesem ein paar Demos aufnehmen, um sich auf dem nun freien Markt feilzubieten. Es hing letztlich nur noch am Bassisten, der ihn jedes Mal versetzte. Ich bin ein paarmal zu diesen Auditions hingegangen. Und als der Bassist zum dritten Mal nicht erschien, bin ich einfach eingesprungen. Eigentlich war ich damals zwar Gitarrist, ließ mir aber ein paar Basslinien einfallen, denn ich hatte die Songs ja schon ein paar Mal gehört. So wurde ich plötzlich zum Interims-Bassisten. Das Projekt wuchs mit der Zeit, weil auch Keyboarder Marc „Hücke“ Hückstädt und ich noch einige Songs beisteuert haben. Plötzlich hatten wir ein Konzertprogramm geschaffen. Was macht man damit? Man bringt es auf die Bühne! Mit Metal hatte das zu dieser Zeit noch nichts zu tun, denn unser Programm bestand damals, was ja eigentlich das Ziel war, noch aus ziemlich verspielten, instrumentalen Artrock-Stücken, in denen Flecke seinen höchst virtuosen Gitarrenstil präsentieren konnte. Vor dem ersten Gig haben uns dann Musikerkollegen, mit denen wir damals den Proberaum teilten, den etwas hochtrabenden Namen Factory Of Art gegeben. Denn eine Band muss ja schließlich einen Namen haben. Der Rest ist Geschichte.

Daniel: Ihr kommt ja aus Leipzig. Hattet Ihr zuvor – zu DDR-Zeiten – schon in anderen Bands gespielt? Und wie war es als Hard Rock-/Heavy Metal-Fan/-Musiker dort zu der Zeit?

Ronald: Als Metal-Fans in der DDR waren wir natürlich etwas eingeschränkter als im anderen Teil Deutschlands, haben aber unsere Philosophie genauso ausgelebt. Für die, die nicht wie wir über (illegale) Plattenringe mit den neuesten weltweiten Veröffentlichungen versorgt wurden, stellte Matthias Hopke (R.I.P.), Moderator der Sendung „Tendenz Hard Bis Heavy“ des DDR-Jugendradio DT64, jeden Sonnabend eine ganze Sendung zum Mitschneiden zur Verfügung. Auch eine rege Live-Szene sorgte für Konzerterlebnisse an den Wochenenden. Da gab es drei Kategorien von Metal-Bands in der DDR:

1. die staatlich geprüften und anerkannten Profis (überwiegend studierte Musiker) wie z.B. Berluc, Babylon, Prinzip, Metal (um nur einige zu nennen), die ausschließlich mit staatskonformen deutschen Texten arbeiten mussten. Das ermöglichte denen nicht nur Touren im sozialistischen Inn- und Ausland, sondern auch Fernseh- und Rundfunkauftritte in der DDR. Ein Plattenvertrag bei der staatlichen Plattenfirma Amiga rundete das Ganze noch ab.

2. die ebenfalls staatlich geprüften, aber eher geduldeten Profis (studierte Musiker und Amateure), wie z.B. Regenbogen, Argus, Dr. Rock (die Auflistung wäre hier viel umfangreicher, als die der Vollprofis). Deren Prüfung, die sogenannte „Einstufung“, wurde von einer staatlichen Jury abgenommen. Verlangt wurde dabei ein Programm, was zu 60 % aus deutschsprachiger Ost-Musik und 40 % aus internationalen Coversongs bestand. Bestanden diese Band die Prüfung, erhielten sie z. B. - je nach Grad der Einstufung - die Sonderstufe mit Konzerterlaubnis und konnten damit in der DDR Konzerte geben wie die Profis. Zum Glück hat sich dann im Konzert keiner an die Quotelung gehalten und zur Freude der Fans gecovert, was das Zeug hielt und

3. die Underdogs ohne staatliche Prüfung und somit ohne Zulassung, also der absolute Underground, in dem alles gespielt wurde, was der geneigte Fan so hören wollte. Das bedeutete aber im Umkehrschluss, dass diese Bands keinen Zugang zu den staatlichen Künstleragenturen hatten und sich somit die Auftrittsmöglichkeiten auf privat organisierte Veranstaltungen, z. B. in Kirchen, auf Kirchenfesten, in privaten Gasthäusern mit angeschlossenen Tanzsälen und kleine Open-Airs auf privatem Gelände beschränkten. Manchmal drückten die staatlichen Verantwortlichen ein Auge zu und ließen auch diese Bands in ihren Kulturhäusern auftreten. Unser ehemaliger Gitarrist Bernd Fleischer, in den 1980er Jahren Gitarrist von Berluc, gehörte demnach zur Kategorie 1. Flecke, Gunter, Wolf und Petri spielten damals in Bands, die der Kategorie 2 zuzuordnen waren. Unser Manager Polo und ich bewegten uns damals mit unseren Metal-Projekten im Underground. Insgesamt waren die 1980er ziemlich wilde Zeiten, die keiner von uns missen will. Zwar wurden alle irgendwie von der Stasi überwacht. Wenn Du aber als Metaller in der DDR keinen Scheiß gebaut hast, wurdest Du meistens in Ruhe gelassen. Die Hauptaugenmerke der Stasi lagen damals mehr auf der offensichtlich systemkritischen „bösen“ Punk-Szene und der Neonazi-Szene.

Daniel: Ich finde, Ihr für eine Progressive Metal-Band immer sehr groovig und stampfend wart. Welche Bands haben Euch beeinflusst?

Ronald: Da kann ich an dieser Stelle nur für mich sprechen, denn anders als beim aktuellen Album, war ich immer sehr intensiv in den Songwriting-Prozess und in die Pre-Productions eingebunden. Meine Einflüsse Anfang der 1990er waren die großen internationalen Metal-Bands wie Black Sabbath, Judas Priest, Metallica, Queensryche, Dream Theater, Accept, Metal Church, Pantera u.v.m. Die Liste der musikalischen Einflüsse ist nahezu unendlich, da jeder Musiker von uns seine eigenen Faves hat. Wir brauchen uns aber nichts vormachen und glauben, dass eigene Musik aus dem luftleeren Raum entsteht. Die unbewussten Einflüsse erachte ich daher als viel relevanter. Ich glaube, dass wir Kreativen von eigenen neuen Ideen oft überzeugt sind, etwas ganz Neues und Eigenes geschaffen zu haben, aber tatsächlich nur von etwas inspiriert wurden. Wichtig für uns ist, dass es nach uns klingt und wir das Endergebnis als gut erachten. Dann wird das nach unserer Erfahrung auch vom Publikum angenommen.

Daniel: Ihr habt zu einer Zeit angefangen, als Grunge den Metal so ein bisschen ablöste. Für Grunge musste man nicht viel können. War das Eure Intention damals? Habt Ihr quasi aus Protest" Progressive Metal gespielt, um zu zeigen, dass Metal auch richtig gut gemacht sein kann? Oder hatte das andere Gründe?

Ronald: Genauso war das. Wir haben unser Ding durchgezogen, weil wir das so wollten. Na klar, die Metalheads in unseren jeweiligen Besetzungen haben schon immer danach geschielt, wie sich der Metal-Markt so entwickelte und haben im Laufe der Zeit auch ihre Vorlieben ausgebaut. Es stellte sich aber für uns nie die Frage, unser Fähnchen in den Wind zu hängen und Trittbrett zu fahren, wie es viele andere Bands taten. Darüber hinaus hatten wir in der Band zu jederzeit viel zu gute Musiker aus verschiedenen Musikrichtungen, die wiederum ihre musikalischen (Metal-) Vorlieben mit in die Songs eingebracht hatten. So ist es noch heute.

Daniel: 1993 erschien die MCD ...No Better World!!" zu Promozwecken als 3" Mini-CD im Kleinformat. Welche Idee steckte dahinter?

Ronald: Der Mini-CD ging die Demo-MC voraus. Mit der Demo-MC „No Better World!“, die wir in dem Leipziger Eichstädt Audio Studio aufgenommen hatten, verbanden wir schon semiprofessionelle Ambitionen und wollten einfach nur auf uns aufmerksam machen. Das hat auch ziemlich schnell funktioniert, weil der Münchener Musikproduzent Martin Köppel sich unserer Band annahm und zunächst die Mini-CD „No Better World!!“ (man beachte die Anzahl der Ausrufezeichen …) in seinem Universal Studios produziert hat.Die beiden Produktionen unterscheiden sich nicht nur in der Anzahl der Satzzeichen am Ende des Trägertitels, sondern auch in Anzahl und Auswahl der auf der Mini-CD enthaltenen Songs sowie vor allem in dem Qualitätssprung nach oben, was Sound und Songwriting anging. Außer „Wings Of destiny“ hatten wir vor, mit Blick auf das erste Album für die Mini-CD drei neue Songs beizusteuern.

factory of artDaniel: Euer Debüt Grasp!!!" (1996) und die darauffolgende EP Point Of No Return" (1997) erschienen damals bei AFM Records, die mittlerweile richtig groß sind. Wie kam der Kontakt damals zustande? Und warum währte die Zusammenarbeit nur so kurz?

Ronald: Den Deal mit AFM hat unser Manager Polo eingerührt. Das Label war noch ganz jung, gegründet hatte es sich, wie ich glaube, 1993. Es passte jedenfalls alles gut zusammen, und wir fühlten uns dort gut aufgehoben. Da unser Debüt-Album aus verschiedenen Gründen, auf die ich später noch näher eingehen werde, leider verbrannte, kramten wir in unseren Kisten, ob wir von älteren und auch neueren Songs, die nach dem Album geschrieben wurden, vielleicht noch etwas verarbeiten konnten. Dieses Material nahmen wir dann als Grundlage für ein neues (damals noch) Tape. Das hat unserer Manager „Polo" (ohne unser Wissen) an Andy Allendörfer (R.I.P.), Gründer von AFM Records, übersendet, dem ein paar Stücke, die in Richtung „Point Of No Return“ gingen, gefielen. Er wollte diese Songs, und wir wollten gerne unseren Deal fortsetzen. So kam es, dass wir den 3-Tracker „Point Of No Return“ rausbrachten. Das waren gute Songs, die vielleicht sogar in die Zeit gepasst hätten. Allerdings war das eine Art von Musik, die eigentlich untypisch für uns war. In diesem Stil sollte es dann weitergehen, was der Gitarrenfraktion und mir zunehmend weniger gefiel. Das war der Beginn der Sinnkrise innerhalb der Band. Gunter, der Sänger, unser Manager Polo und der Drummer Wolf stiegen daraufhin aus. Es gab halt damals unterschiedliche Auffassungen darüber, wie es professionell weitergehen sollte. Die Gitarrenfraktion war eher für die härtere Gangart, während sich die andere Hälfte der Band musikalisch eher breiter aufstellen wollte. So brach die Band das erste Mal auseinander, was zur Beendigung der Zusammenarbeit mit AFM Records führte.

Daniel: 2000 habe ich Euch in der Zeche Bochum im Vorprogramm von Destruction gesehen. Weißt Du noch, wie das zustande kam? Musikalisch habt Ihr da ja damals nicht wirklich reingepasst...

Ronald: Wir haben damals mit unserem, für das zweite Album geschriebenen Song „Story Of Pain“ an der „Unerhört“-Aktion vom Rock Hard Magazin teilgenommen und haben diese gewonnen. Der Preis war eine Kurz-Tour mit Destruction, die für uns in der Bochumer Zeche begann. Auch wenn das Billing (Raise Hell waren auch dabei, die wir immer direkt supporteten) etwas ungewöhnlich war, hat das prima funktioniert. Wir wurden bei allen Gigs vom jeweiligen Publikum sehr gut angenommen und von allen an der Tour Beteiligten freundlich und respektvoll behandelt. Erlebnisse, die man nicht vergisst, unbezahlbar!

Daniel: Meines Wissens war das auch Euer einziger Gig im Ruhrgebiet bislang. Ist da in naher Zukunft wieder etwas geplant?

Ronald: Tatsächlich hatten wir 2000 noch einen Gig in Hagen gespielt, der auf eine ähnliche Aktion zurückzuführen war. Der „Hard Sampler“ hat damals in Zusammenarbeit mit „Giga-TV“ einen Musikwettbewerb initiiert, in dessen Ergebnis die drei Gewinner-Bands sowohl im Magazin, als auch auf der Live-Ebene und darüber hinaus im damals noch innovativen Online-TV (na ja, Giga lief zu der Zeit schon im Mantel der NBC als TV-Sender) stattgefunden hatte. Wir belegten einen guten dritten Platz und wurden im Magazin besprochen, interviewt, spielten mit den Gewinner-Bands zusammen live in Hagen und wurden darüber hinaus jeweils als Gäste in die Live-Sendung von Giga-TV nach Düsseldorf eingeladen. Die bezaubernde Miriam Pielhau (R.I.P.) führte charmant und souverän durch die Sendung, interviewte uns, moderierte unseren Playback-Auftritt von „Story Of Pain“ an und band uns in die Gameplay-Tests mit den Co-Modertoren ein. Das witzige war, dass Dieter Gorny, der damalige Viva-Chef mit seinem Stab dem Auftritt zugesehen hat (die Studio-Hallen grenzten aneinander), sich aber leider mitten im Song zurückgezogen hat. Na ja, es hätte ja klappen können, hehe! Das war für uns trotzdem eine große Sache, die uns einiges an PR gebracht hat. Dafür waren wir sehr dankbar. Angesichts der positiven Erfahrungen würden wir sehr gerne wieder im Ruhrgebiet spielen. Es sind schon Gespräche am Laufen, konkrete Planungen gibt es jedoch noch nicht. Aber natürlich können sich gerne auch Veranstalter bei uns melden.

Daniel: Euer letztes Album The Tempter" erschien 2002. Von den Titeln her schien es sich dabei um ein Konzept-Album zu handeln. Worum ging es da genau? Und wie passten die alten Songs wie Story Of Pain" oder Twilight Zone" dazwischen, die Ihr ja bereits zuvor veröffentlicht hattet?

Ronald: Ja, das ist richtig, „The Tempter“ ist ein Konzeptalbum. Das Thema ist eine Mischung aus Mystery, Drama und Science Fiction mit gesellschaftskritischen Akzenten. In der Story wird unser Hauptprotagonist Adam, der wegen einer Gewalttat eingesessen hat, an die er sich nur bruchteilhaft erinnern kann, nach der Haftentlassung von einer geheimen staatlichen Organisation rekrutiert. Diese betreibt ein streng geheimes Programm, mit dem Ziel, eine Superdroge für die perfekte menschliche Militärkampfmaschine zu kreieren. Dabei wird Adam als Versuchsobjekt missbraucht. Sein engster Ansprechpartner und Vertrauter Dr. Tempter, Schlüsselfigur der „Forschung“, treibt hinterrücks sein böses Spiel. Dieser wird unterstützt von Eve, in die sich Adam verliebt und ihn dadurch noch verwundbarer macht. Das ganze Experiment geht natürlich schief. Dabei wirken die in der Story beschriebenen fiktiven Folgen des Programms beängstigend real. Die gesellschaftskritische Komponente der Story beschäftigt sich mit der Doppelmoral von Staat und Kirche. Auf der einen Seite sollst Du nicht töten, auf der anderen Seite erhältst Du auf dem Schlachtfeld von einem Militärpfarrer den Segen, genau dieses zu tun. Die atheistisch ausgerichtete DDR, in der wir sozialisiert wurden, nehmen wir natürlich nicht aus. Töten aus ideologischen Gründen ist genauso verwerflich! „Twilight Zone“ erschien schon einmal auf der Mini-CD „No Better World!!“, wurde aber, weil er musikalisch gut auf das Album passte, für „The Tempter“ umgetextet. „Story Of Pain“ und „The Mass“, die sich auch auf dem 3-Tracker „Story Of Pain“ befinden, wurden für das Album neu komponiert.

Daniel: Warum habt Ihr Euch danach aufgelöst? Und was habt Ihr in der Zwischenzeit noch musikalisch gemacht? Wart Ihr alle noch in der Szene aktiv?

Ronald: Irgendwann bekam es auch der Letzte in der Band mit, dass es ein großer Fehler war, mit CCP Records unser zweites Album „The Tempter“ zu veröffentlichen. Denn die machten nach dem Release buchstäblich keinen Finger mehr für uns krumm, natürlich alles vertraglich abgesichert (dummer Fehler von uns). Es gab seitens des Labels keine Kostenbeteiligung, keinerlei PR-Support, also keine Pressearbeit oder sonstige Werbung für das Album und natürlich auch keinen Tour- oder sonstigen Support, worauf auch dieses Album einfach verpuffte. Das hat uns in vielerlei Hinsicht sehr wehgetan, denn wir haben mit der selbst produzierten und finanzierten Promo-EP „Story Of pain“, aus meiner Sicht, gute Vorarbeit geleistet und viele sehr gute Kritiken erhalten sowie dadurch auch an einigen PR-Aktionen per Wettbewerb erfolgreich teilnehmen können. Darüber hinaus haben wir für das „The Tempter“-Album die kompletten Kosten für Studio, Master und Cover-Art übernommen. Weil dem Label das nicht ausreichte, mussten wir auch noch die Verlagsrechte und Rechte an der Aufnahme an CCP übertragen! Unter diesen Bedingungen haben wir auf die Option von zwei weiteren Alben „großzügig“ verzichtet. Da wir nach den ganzen Ausgaben kein Kapital mehr für PR und Booking etc. aufbringen konnten, mussten wir uns selbst managen, was dazu führte, dass immer weniger lief. So begann das Projekt an, sich totzulaufen. Das Musikerkarussell drehte sich am Ende immer schneller, dass nur noch ich als einziger von den beiden Hauptbesetzungen übrig war. Auch die Nachfrage war nicht mehr so da, viele Veranstalter waren uns weggebrochen. Die Locations wurden auch immer kleiner, so dass wir zum Schluss nur noch in den kleinsten Clubs spielten, die dann auch nicht sonderlich gut besucht waren. Obwohl wir die Abgänge mit Top-Leuten neu besetzten, konnten wir die Qualität unserer Mark I und Mark II-Besetzungen einfach nicht mehr erreichen. Von den letzten Trennungen hat sich die Band nicht mehr erholen können. Da waren wir uns einig, dass wir uns das nicht mehr antun wollten. So sind wir damals 2006 alle frustriert auseinander gegangen. Wohlgemerkt: „auseinander", nicht „von einander"! Hinzu kam, dass ich damals Vater geworden bin und für mich beschlossen hatte, die Prioritäten fortan anders zu setzen, bei denen eine semiprofessionell agierende Band einfach keine Rolle mehr spielte. Ich glaube, dass auch Drummer Henry, in dessen Studios übrigens auch das „The Tempter“-Album aufgenommen wurde, zwischenzeitlich seine Sticks bei Seite gelegt hat. Die Energiebündel Sänger Petri und Drummer Ralle, die ein Leben ohne metallmusikalische Aktivitäten als kalten Entzug empfinden würden, sind darauf hin der Leipziger Band Main Machine beigetreten, die einen amtlichen, klassischen melodischen Metal abgeliefert haben. Ralle stieg dann bald aus, um dann einige Jahre bei der sehr erfolgreichen Profi-Coverband Four Roses zu spielen. Keyboarder Ekky konzentrierte sich weiter auf seine Profikarriere und füllte das Loch, was Factory Of Art hinterlassen hatte, in dem bei der Leipziger Progressive Metal Band Dark Suns, einem Ableger der Progressive Death Metal-Band Disillusion eingestiegen ist, in der er noch heute aktiv ist. Gitarrist Thoralf, einer der beiden Gitarristen der damaligen letzten Factory Of Art-Besetzung belebte nach einer Pause sein altes Herzensprojekt Grain Of Sand wieder, zu dem dann auch einige ehemalige Factory Of Art-Mitglieder dazu stoßen sollten, aber dazu später. Gitarrist Jens Legler, ein begnadeter Musiker und Multi-Instrumentalist, mit zwei klassischen Staatsexamen, widmet sich seit der Auflösung von Factory Of Art seiner Profikarriere, in der aber Metal keine Rolle mehr spielen sollte.

Daniel: Ihr wart lange im Underground präsent. Was meinst Du, warum hat es damals zum großen Wurf nicht gereicht? Viele Progressive Metal-Bands gab es schließlich in Deutschland nicht gerade...

Ronald: Gute Frage! Ich möchte das jetzt nicht vordergründig mit den Entwicklungen in der Szene begründen. Mein Eindruck war, dass sich im Osten bei den Fans schon seit Ende der 1980er Jahre die immer härter werdenden Metal-Stile etabliert haben, während die Fans im Westen zwar auch alle Subkulturen mitgenommen haben, aber trotzdem sehr viele dem traditionellen Metal treu geblieben sind. Und gegen die damals kleine, aber sehr hochkarätig besetzte Nische des Progressive Metal musstest du als Rookie aus Sachsen erst einmal anstinken! Darüber hinaus waren wir oft zur falschen Zeit am falschen Ort und haben uns immer wieder selbst im Weg gestanden. Bei „Grasp!!!“ waren wir einfach noch nicht professionell genug unterwegs. AFM haben zwar damals sofort Vollgas gegeben und machten unheimlich viel Werbung für unser Debüt-Album in allen möglichen Magazinen, leider hakte es jedoch beim Vertrieb des Albums. So kam es circa acht Wochen zu spät in die Regale der Läden und Märkte (Online-Vertrieb gab es damals noch nicht), was den Hype um die Platte verpuffen ließ. Dementsprechend schlecht fielen dann auch die Verkaufszahlen aus, auch wenn uns nach dem Release die Kritiker bzw. die Presse sehr zugetan waren. Zudem gingen grade zeitgleich unsere Label-Kollegen von Edguy durch die Decke und benötigten die volle Aufmerksamkeit des damals personell noch nicht so prall ausgestatteten Labels. Der damalige Label-Boss Henner hat sich zwar später dafür entschuldigt, dass wir nicht die Aufmerksamkeit des Labels bekommen haben, die wir gebraucht hätten. Leider war da „das Kind schon in den Brunnen gefallen“. Die danach veröffentlichte EP „Point Of No Return“ brachte uns auch nichts, denn sie wurde natürlich von AFM nicht weiter promotet, weil sich die Band ja schon zum Release getrennt hatte. Das hing uns ewig an, weshalb es auch ganz schwer war, für „The Tempter“ überhaupt einen Deal zu bekommen. Und was uns der CCP-Deal „eingebracht“ hat, habe ich bereits oben beschrieben.

factory of artDaniel: Ich war völlig überrascht, dass es nach 22 Jahren wieder ein neues Album gibt, nämlich „Back To Life". Wann seid Ihr wieder zusammen gekommen? Und wie kam es zu dieser Reunion?

Ronald: Lange Geschichte, ich hoffe, dass Eure Leser geduldig sind, hehe! Ich erwähnte schon, dass Gitarrist Thoralf nach der zweiten Trennung von Factory Of Art. einige ehemalige Mitglieder für sein Projekt Grain Of Sand rekrutiert hat, nämlich Petri (Gesang), Henry (Schlagzeug) und mich am Bass sowie den digitalen Keyboards. Wir haben insgesamt zehn, wie ich finde, gute Songs geschrieben und in meinem heimischen Arbeitskämmerlein nur so zum Spaß vorproduziert. Wir hatten keine Ambitionen, das Songmaterial auf die Bühne zu bringen oder gar zu veröffentlichen. Also war erst einmal wieder Pausenmodus angesagt. Petri hing aber schon eine ganze Weile an dem Gedanken fest, eine Coverband aufzumachen und hat mich damit angefixt. Irgendwie hatten wir das auch schon zu Factory Of Art-Zeiten immer mal vor, den Göttern unserer Jugend zu huldigen und gute alte Metal- und Hardrock-Klassiker zu zelebrieren. So wurde unser Cover-Projekt Factory Under Cover aus der Taufe gehoben. Es dauerte schon einige Zeit, bis wir musikalisch bzw. im Zusammenspiel wieder auf den Punkt zusammenkamen, bis wir dann 2012 in der letzten Grain Of Sand-Besetzung, mit Gesangsunterstützung der einzigartigen Silke von Durschefsky a.k.a. Miss Whisky, wieder bereit für die Bühne waren. 2014 stießen dann auch Manager Polo, Ralle und danach auch Gunter wieder zu uns, was dem Projekt einen unheimlichen Kick verliehen hat. Wir haben wieder von ganz unten in kleinen Musikkneipen und Clubs begonnen und uns Stück für Stück voran gearbeitet. So kam es, dass uns ein paar Leute noch von Factory Of Art-Zeiten wiederkannten und uns ansprachen, ob wir nicht mal was von Factory Of Art spielen würden. Daraufhin begannen wir, einzelne alte Factory Of Art-Songs in das Cover-Programm einzubauen und stellten fest, dass das ganz gut ankam und so starten wir wieder unter dem alten Namen. 2019 spielten wir in der Factory Under Cover-Besetzung nach 13 Jahren auf dem Ufstock-Festival in Uftrungen im Südharz wieder unser erstes, volles Factory Of Art-Programm, welches natürlich erst einmal komplett aus dem Back-Katalog zusammengestellt wurde. Letzteres sollte sich natürlich ändern, und es wurde über neue Songs und ein neues Album gesprochen. Dabei blieb es aber erstmal, da unser Kalender für unsere Cover-Band Factory Under Cover immer voller wurde, wodurch uns der nötige Freiraum und die Zeit für Kreativität sowie eine Album-Produktion gefehlt hat. Dann kamen im März 2020 die Covid 19-bedingten Einschränkungen, ohne die es mit dem Cover-Projekt so weitergegangen wäre. Das normale gesellschaftliche Leben wurde aber plötzlich extrem eingeschränkt, und das Kulturelle nahezu zum Erliegen gebracht. Proben und Auftritte mit Factory Under Cover waren nicht mehr möglich. Ironischerweise war nun der Weg frei, endlich die Arbeit an unserem dritten Album aufzunehmen und bis zur Veröffentlichung durchzuziehen.

Daniel: Vier der fünf Musiker von Factory Of Art sind noch aus den Neunzigern dabei. Wäre eine völlig neue Besetzung bei Desinteresse der Beteiligten ebenfalls eine Option für Dich gewesen? Oder war es Dir wichtig, möglichst viele alte Recken zu reaktivieren?

Ronald: Es war uns allen sehr wichtig, die ehemaligen Mitstreiter wieder zu aktivieren. Auch Thoralf (Gitarre) kann man als „alten Factoristen“ bezeichnen, denn er hat der Band für das „Grasp!!!“-Album den Song „No Fixed Address“ beigesteuert. Darüber hinaus hat er uns Anfang der 2000er mehr als einmal den Hintern gerettet, in dem er bei einigen Konzerten mal den einen und mal den anderen unserer Gitarristen vertreten hat, wenn diese aus triftigen Gründen indisponiert waren. Außerdem war Thoralf einer von zwei herausragenden Gitarristen der letzten Factory Of Art-Besetzung bis 2006. Wir sind seit den frühen 1990ern befreundet. Alle anderen ehemaligen Factory Of Art-Musiker waren und sind so intensiv in ihre Profimusikerkarrieren eingebunden, dass Sie für eine dauerhafte Reunion nicht zur Verfügung standen. Wir haben uns aber vorher ihren Segen für diese Besetzung geben lassen, schließlich ist man noch immer freundschaftlich verbunden.

Daniel: Wie lange habt Ihr gebraucht, um die Songs zu schreiben und aufzunehmen? Sind eventuell auch noch ganz alte Ideen von früher verarbeitet worden? Oder handelt es sich tatsächlich um gänzlich neue Songs?

Ronald: Der kreative Prozess zog sich über die gesamte Covid 19-Zeit, also vom Frühjahr 2020 bis in den Herbst 2022. Wir hatten ja ansonsten als Musiker nicht viel anderes zu tun. Wir haben solange an den Songs gefeilt, bis jeder davon mit mindestens einer eingängigen Hookline versehen war. Die Aufnahmen haben wir im August 2023 abgeschlossen. Manager Polo hatte noch eine komplette CD mit alten Demos und Pre-Productions, die aufgrund ihres Alters sowohl rein musikalisch als auch inhaltlich gar nicht mehr gepasst hätten. Aus diesen Demos haben wir uns aber einzelne Sequenzen herausgepickt, die uns zur Ergänzung der neuen Kompositionen als geeignet erschienen. Mal war es ein Chorus bzw. ein Refrain, dem nur noch die passenden Strophen fehlten, wie z. B. beim Song Walking To The Place I Love". Aus einem anderen Demo haben wir dann eine Strophe entnommen, die bereits fertig geschrieben und betextet war, und haben den Rest darum herum neu geschrieben. Das war z. B. bei Blessing in Disguise" der Fall. Ansonsten besteht das Album bis auf die Keyboards im Intro von „Silent Room“ natürlich aus nagelneuem Material.

Daniel: Der Sound ist – im Gegensatz zu Euren Veröffentlichungen in den Neunzigern – richtig fett und druckvoll ausgefallen! Wo habt Ihr aufgenommen? Und wer hat produziert?

Ronald: Von einem solchen drückenden, kompakten, aber gleichzeitig transparenten Sound haben wir immer geträumt. Unser Keyboarder Gunter hat alles bis auf die Drums in den Losch House Studios (ja; das das ist bei mir zu Hause) aufgenommen und hat nicht nur den Toningenieur gegeben, sondern war auch Arrangeur sowie Kapellmeister in Personalunion und hat somit maßgeblich zur Produktion beigetragen. Drummer Ralle hat noch viel in Drum-Hardware sowie Aufnahmetechnik investiert und die ganzen Schlagzeugsachen ganz alleine im Proberaum aufgenommen, viel mit Aufnahmetechniken und Mikrofoneinstellung experimentiert und gelernt. Er hat, glaube ich z. B. „Silent Room“ über hundert Mal am Stück live eingetrommelt, bis er endlich mit dem Ergebnis zufrieden war. Für ein professionelles Ergebnis der Aufnahmen waren natürlich noch weitere Investitionen in die geeignete Hard- und Software notwendig, die sich aber insgesamt sehr bewährt haben. Auch dass wir bei mir zu Hause und nicht in einem angemieteten Studio aufgenommen haben, hat uns erhebliche Kosten gespart. In 7 Monaten wären so einige Studiotage mit der entsprechenden Miete zusammengekommen. Außerdem konnten wir so noch im Aufnahmeprozess entspannt nach Belieben mit Sounds experimentieren und die Songs noch umarrangieren bzw. an Details herumfeilen. Das hat auch deutlich für die Erhöhung des Spaßfaktors bei der „Arbeit“ beigetragen. Gunter wäre für den Mix und das Mastering auch prädestiniert gewesen, da er sich seit Anfang der 1990er mit dem Recording beschäftigt und somit über genug Erfahrung und Gehör verfügt. Aber aus beruflichen und familiären Gründen hätte er das niemals in einem angemessen Bearbeitungszeitraum leisten können. Allein schon aus dem Grund, dass er ja tagsüber seine Brötchen für die Familie verdienen muss. Daher waren wir uns schnell darüber einig, diese Aufgaben extern an einen Profi zu übertragen. Wir haben uns, neben einigen anderen sehr interessanten Leuten die auch Interesse hatten, bei Jacob Hansen mit einem Song beworben und zu unserer Überraschung hat er akzeptiert - für uns kam das einer Adligung gleich. Nach einigen Diskussionen über das Budget, wurden wir uns aber ziemlich schnell darüber einig, noch etwas mehr zu investieren und Jacob Hansen aus Dänemark zu beauftragen. Wir sind vom Ergebnis überwältigt und stolz darauf, uns so entschieden zu haben.

Daniel: Ihr habt das neue Album in Eigenregie – also ohne Label im Rücken – veröffentlicht. Gab es kein geeignetes Label, das Interesse hatte? Oder hat Euch das nicht interessiert?

Ronald: Na klar haben wir ein Label im Rücken, nämlich Factory Musik, unser eigenes. Nein, wir haben eine ganze Weile mit einigen Labels gesprochen, aber die größeren zeigten kein Interesse. Die meinten, dass wir alten Kerle mit der Veröffentlichung der neuen Scheibe so Midlife Crisis-mäßig, anstelle des Kaufs eines Porsche, einen Ego-Trip schieben wollen und daher nicht mehr viel Sinnvolles von uns zu erwarten sei. Von kleineren Firmen gab es aber sehr wohl Angebote - auch international. Diese Labels aber wollten uns in keiner Weise unterstützen, so dass Gespräche auf Augenhöhe schwierig waren. Die meisten davon wollten, wie damals auch CCP, einfach nur unsere Musik übernehmen, veröffentlichen und daran verdienen. Manche wollten sogar, dass wir dafür bezahlen. Unglaublich, was da mittlerweile los ist! Da kriegt man manchmal den Mund nicht zu und staunt, mit welcher Frechheit da vorgegangen wird. Frei nach dem Motto: „Seid doch froh, dass jemand Eure Musik veröffentlicht!" Daraufhin sind wir zu der Entscheidung gelangt, ein eigenes Label zu gründen und das alles selber in die Hand zu nehmen. Somit lasten zwar alle Kosten immer noch auf uns, aber alle Rechte, alle Entscheidungen und Einnahmen bleiben so in unserer Hand. Das hat uns auch zu der Überlegung gebracht, dass wir unser neues Album bis auf die Single, zumindest vorerst nicht, fürs Streaming freigeben, sondern versuchen unsere CDs, Doppel-LP und vieles mehr in unserem Shop https://shop.factory-of-art.band/ und Downloads auf https://factoryofart.bandcamp.com zu verkaufen. Das wird zwar einigen Leuten nicht gefallen aber bis jetzt läuft der Verkauf gut, und wir hoffen, dass noch viele zuschlagen. Neben der neuen Scheibe und dem Back-Katalog haben wir auch unser Merch-Angebot erweitert, dem wir noch einige Artikel hinzufügen werden.

Daniel: Soweit ich weiß, ist das neue Album neben der CD auch auf Vinyl erschienen. Wird es Eure alten Veröffentlichungen auch bald auf Vinyl geben? Sie waren in den Neunzigern ja alle nur auf Kassetten und CDs erschienen. Oder habt Ihr die Vergangenheit ad acta gelegt?

Ronald: Darüber, diesen auf Vinyl anzubieten, gibt es noch keine Entscheidung. Wir müssen erst einmal sehen, wie das neue Album ankommt bzw. wie weit das geschäftlich ein Erfolg (oder auch nicht) wird. Mit der EP „Story Of Pain” von 2000 haben wir im Februar 2024 ja schon mal etwas Altes für die Streaming-Plattformen freigegeben. Das war quasi ein Test, aber wir könnten uns auch vorstellen, andere ältere Sachen auf diese Art zu veröffentlichen. Ob es das auch mal als Vinyl geben wird, ist schwer zu sagen. Aber wir behalten das im Auge.

Daniel: Werdet Ihr demnächst endlich auch wieder live zu sehen sein?

Ronald: Selbstverständlich wollen wir wieder live spielen und haben auch schon einige Shows hinter uns gebracht, wo wir ganz viel vom neuen Album gespielt haben. Das hat viel Spaß gemacht, endlich wieder mit neuem Material raus zu gehen. Wir hoffen, dass wir dieses Jahr noch die eine oder andere Show spielen werden, aber die meisten Veranstaltungen sind schon gebucht, wodurch wir da nicht mehr reinkommen. Es sei denn, eine Band fällt aus. Wir haben natürlich große Hoffnung für nächstes Jahr, aber da stellt sich schlicht und ergreifend die Frage, wie viele Veranstalter dann noch übrig sind. Momentan ist es ja so, dass wegen des kaum bzw. nicht stattfindenden Vorverkaufs entweder die Bands ihre Touren abbrechen bzw. gar nicht erst antreten oder die Veranstalter die Events absagen, weil es keine Planungssicherheit mehr gibt. Also leichter wird es jedenfalls nicht, aber wir bleiben dran.

factory of artDaniel: Was steht sonst noch in naher Zukunft bei Factory Of Art an?

Ronald: Momentan steht für uns im Vordergrund, das neue Album zu promoten und es zu verkaufen. Vielleicht interessiert sich aufgrund der guten bis sehr guten Kritiken in den Magazinen vielleicht ja doch noch eine sinnvolle Plattenfirma (gerne bitte melden, hehe!) für uns, so dass die Karten nochmal neu gemischt werden können. Leider ist einen Monat vor dem Album-Release unser Manager Polo aus gesundheitlichen Gründen ausgefallen und muss erst mal viel kürzer treten. Er muss sich erstmal um seine Gesundheit kümmern. So haben vorrangig Ralle und Petri interimsmäßig das Management übernommen, und wir übrigen Musiker versuchen, so gut es geht, sie dabei zu unterstützen. Nein, kein „The Tempter“-Déjà-vu! Wir werden alles dafür tun, dass nicht auch noch das „Back To Life“-Album verpuffen wird. Der Albumtitel ist schließlich Programm. Dass wir nicht Gefahr laufen wollen, mit zusätzlichen administrativen Aufgaben verbrennen und uns wieder auf unsere Kernkompetenz, nämlich allein die Musik, konzentrieren können, laufen schon seit einiger Zeit Gespräche mit Booking- und PR-Agenturen. Es liegen auch schon konkrete Angebote vor, die wir derzeit verhandeln. Drückt uns die Daumen. Aber es sind auch schon ein paar Ideen für neuere Songs im Entstehen … Wir wissen nicht, was die Zukunft für uns bereithält, aber wir arbeiten dran.

Daniel: Na gut, Ronald! Dann wären wir durch. Dir gebührt noch das Schlusswort!

Ronald: Nach jedem Sturz nicht liegen bleiben, wieder aufstehen und weitermachen. In dem Sinne: „Back To Life“!

 



Autor: Daniel Müller