Keine Ahnung warum viele der notgeilen, männlichen Metaller mit dem Ausdruck Female Fronted Metal, krampfhaft ein neues Genre ins Leben rufen wollen. Nein! Ende der Diskussion. Mitte der 90er-Jahre kamen die großen symphonischen Power-Symphonic-Alternative-Metal-Bands an die Sonne, die mit Fronterinnen durchstarteten. Dazwischen mischten sich einige Goth-Truppen und alles oft mit unerträglichem Engelsgeseier. Es dauerte schon einige Zeit, bis ich den roten Faden aufnehmen konnte. Besiegt hatte meine diesbezügliche Lethargie die Formation Nightwish mit ihrer göttlichen Sängerin Tarja Turunen. Anschließen konnten Within Temptation aus den Niederlanden mit der großartigen Sharon Den Adel.

Folgebands wie Amaranthe oder Xandria, waren für mich lediglich ein warmer Aufguss mit wesentlich schwächeren Vocals. Within Temptation sind auch live immer einen Bank, wie so oft auf dem Sweden Rock Festival oder in Köln erlebt. Wie energiegeladen das Szenario ablaufen kann dürft ihr beim Heimspiel des Auftritts vom 29. November 2022 (Ziggo Dome – Amsterdam) erleben, das man nun als Konserve vorlebt (wahlweise auf Vinyl, CD, BluRay/DVD). Vierzehn mitunter der stärksten Tunes unserer Landesnachbar*Innen dürft ihr euren Lauschern zu Gemüte führen.

Mit dabei natürlich der bärenstarke Opener „Our Solemn Hour“, der melodiöse Stampfer „Paradise (What About Us?)“, einer meiner absoluten Favoriten „Stand My Ground“, der coole Riffer „Mother Earth“ und den magischen Überflieger „Ice Queen“. Nicht ganz auf der Haben-Seite (und das war bei mir immer schon so), das zu sehr an HIM-angelehnte „Faster“, die lahme Ballade „All I Need“, sowie das unaufgeregte Stück „Supernova“. Als Special serviert man „The Reckoning“ mit Gast-Sängerin Amy Lee (Evanescence). Für Fans ein Must-Have!

Note: Keine Wertung
Autor: Steve Burdelak

zurück zur Übersicht