PAUL DI´ANNO´S WARHORSE - SAME


Label:BRAVEWORDS
Jahr:2024
Running Time:36:27
Kategorie: Neuerscheinung
 

Von 1978 bis 1981 war er Sänger von Iron Maiden – Paul Di’Anno. In dieser Zeit wurden das selbstbetitelte Debütalbum sowie „Killers“ produziert. Auch in vielen andern Bands war und ist er aktiv. So unter anderem über viele Jahre bei der britischen Metal-Formation Killers. Im Jahr 2021 gründete er seine eigene Truppe Warhose, welche ebenfalls im Heavy Metal angesiedelt ist. Nach zwei Singles und einer EP ist nun das Erstlingswerk „Paul Di’Anno´s Warhorse“ fertiggestellt. Das Trio konnte eine Vielzahl namhafter Musiker für die Aufnahmen zu diesem Release gewinnen. Wie fast zu erwarten, startet der Titelsong „Warhorse“ mit Pferdegetrappel, dazu eine förmlich schreiende Gitarre. Aber das ist nur ein kurzes Gimmick. Später setzen Riffs und Axt-Hooks ein. Unterlegt von Gewieher. Der Gesang von Paul Di’Anno klingt ein wenig kratzig. Den einfach gehaltenen Refrain kann man live sicherlich gut mitbrüllen.

„Get Get Ready“ rockt munter vor sich hin. Der Gesang wird von Riffs begleitet. Das lässt sich sinngemäß auch über „Go“ sagen. Beide Songs sind zwar keine wirklichen Durchhänger, aber fallen doch etwas hinter den Opener zurück. „Stop The War“ ist da schon von etwas anderem Kaliber. Hier knallen die Riffs, das Schlagzeug treibt an, die kratzigen Vocals sind sehr melodisch. Gegen Ende hört man den Shouter von seiner ruhigen Seite. Hat durchaus Hit-Potential. „The Doubt Within“ wird geprägt durch stampfende und kreischende Klampfen. Es kommt ein wenig Saxon-Feeling auf. Vor allem auch Dank der ruhigen Passagen. Die Synthesizer zu Beginn von „Here Comes The Night“ wären durchaus verzichtbar. Aber schon bald werden dem Hörer erneut Riffs um die Ohren gehauen. Ohne den Anfang ein absolutes Highlight.

Kennt irgendjemand The Champs? Ich bisher auch nicht. Eine US-Rockband aus den 50er Jahren, mit akustischen Gitarren, Kontrabass und Saxophon. Von denen stammt ein Track namens „Tequila“, der von Warhorse gecovert wird. Zum Glück wird hier ein modernes Rock/Metal-Instrumentarium genutzt. Dadurch wird dieser Evergreen ins hier und jetzt gehievt. „Forever Bound“ ist zu Beginn eine wunderschöne Ballade. Auf einmal ist auch der Gesang nicht mehr kratzig. Herr Di’Anno – geht doch! Später zieht das Tempo an. Es bleibt auch hier beim Klargesang. Mich würde interessieren, wo die Inspirationen für die Covers herkommen. „Precious“ stammt im Original von Depeche Mode. Aber statt der Elektro-Pop Schmonzette rocken Warhorse doch ein wenig mehr. Obwohl die Stimme doch ein wenig an Dave Gahan erinnert.

Wie als Entschädigung schließt der eingängige Rock-Song „Going Home“ die Veröffentlichung ab. Und hier ist auch die Reibeisen-Stimme zurück. Mmmmhhhh, was soll ich sagen. Die beiden Cover sind zwar keine Ausfälle. Aber trotz allem verzichtbar. Die Eigenkompositionen sind dafür doch recht gut. Mit dem Artwork jedoch vermag ich mich nicht so recht anfreunden. Unter dem Strich ein recht durchwachsenes Debütwerk des ehemaligen Iron Maiden-Fronters, das nicht wirklich an die Großtaten der ersten beiden Alben von Iron Maiden anknüpfen kann. Da gibt es sicherlich noch viel Luft nach oben.

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Rainer Kerber


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