Carolina Bertelegni ist das Goldkehlchen von Never Obey Again und wie ihr Name unschwer erkennen lässt kommt sie aus einem Land, das stiefelförmig ist und mit vilefältigen Nudel und Pizzagerichten Punkte sammelt. Hier sprudelt auch ein schier unerschöpflicher Quell an Metal Kapellen, die von mittelprächtig bis hin zur Topliga reichen. Um kurz vorzugreifen, ich glaube die Truppe kann es locker in die Oberliga schaffen. Für das solide Sound-Gerüst sorgen Alessandro Tuvoan und Alex Pedrotti an den Gitarren, Christiano Trappoli am Tieftöner und Matteo Malchiodi an den Drums. Und während ich schon bei „The Storm“ ordentlich mitrocke, fällt mir auf wie genial das Scheibchen dazu produziert ist. Die kristallklaren Vocals von Carolina und die brettharten Metal-Riffs kommen dermaßen kraftvoll rüber, dass es eine wahre Freude ist. Dabei bleibt man trotzdem eingängig und die Melodien setzen sich direkt im Gehörgang fest.

Frischer Wind also im Modern Metal Lager mit einer herrlich angenehmen Stimme, die irgendwo zwischen Cristina Scabbia (Lacuna Coil) und, das meine ich jetzt vollkommen ernst, Lady Gaga liegt. Natürlich erfinden die Italiener das Rad nicht neu, wie denn auch in einer Zeit wo jedes Riff schon mal irgendwann gespielt wurde. Aber sie arrangieren es in einer höchst appetitlichen Weise, die Lust auf mehr macht. Denn mit einer Laufzeit von gerade mal einer guten halben Stunde ist der von den Musikern erzeugte Hunger auf weitere Songs noch lange nicht gestillt. Sogar die Version von dem The Cranberries Hit „Zombie“ ist ihnen sehr gut gelungen. Da habe ich schon Versionen gehört, wo sich einem der Magen umdreht. Aber Carolina schafft es die ursprüngliche Tiefe dieses Stücks souverän wiederzugeben, dafür gibt es schon einen Zusatzpunkt.

Und somit kann man abschließend sagen, das hier weiß Gott keine Ära zu Ende geht, sondern eine neue Formation, die bereit ist in den Olymp der qualitativ hochwertigen Metal Bands ein zuziehen. Ich gebe eine dicke Kaufempfehlung, vor allem für Fans von Truppen wie beispielsweise Halestorm, In This Moment oder The Pretty Reckless.

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Pistol Schmidt

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