FABULAE DRAMATIS - VIOLENTA


Label:
Jahr:2024
Running Time:37:11
Kategorie: Neuerscheinung
 

Mit Erscheinen des dritten Longplayers ist das Line-Up auf vier Mitglieder geschrumpft. Die begnadete Stimme von Isabel Restrepo aus Kolumbien, Daniel D'az an der Gitarre, Teo Dimitrov am Schlagzeug und Marco Felix am Bass. Im Vergleich zu den Vorgängeralben setzt „Violenta“ definitiv auf mehr Abwechslung und spielerische Freiheit. Nachtigall Isabel hat inzwischen auch die Technik des harschen Growlens drauf, die im krassen Gegensatz zu ihrer teilweise elfenhaften Stimme stehen. Dazu wahrscheinlich als Reminiszenz an ihre Herkunft, findet auch ein Wechsel zwischen englischsprachigen und spanischen Texten statt. Der Opener „Fábula Violenta“ ist schon mal ein absoluter Brecher. Überhaupt ist Flexibilität das große Thema der Songs, der Anfang von „River Of Dispair“ erinnert mich an die großartige Angélique Kidjo aus Benin (Westafrika), das dann aber in ein groovendes Monster mit rollenden Drums umschwenkt.

Aggressiv und eingängig zugleich! Jedes Stück eine Besonderheit, hier gibt es absolut keine Langeweile. Dann höre ich „Lead Astray'l Indigo“ und muss unweigerlich an Jinjer denken, die absolut genialen Wechsel machen das Stück unverwechselbar. Oder die gefühlvolle Gitarre zu Beginn von „The Illusionary Spyglass“, packend und Gänsehaut fördernd, einfach ganz großes Kino! Ebenso das im südamerikanischen Stil „Máquina De Suenos“, das nur mit spanischer Gitarre vorgetragen wurde. Diese Scheibe findet einen Platz in meiner Sammlung, soviel steht fest. Weit weg vom Einheitsbrei vieler Kapellen, wurde hier ein Meisterwerk erschaffen, das in seiner unerwarteten Vielschichtigkeit und unvorhergesehen Wendungen fast schon den Spirit eines Meisters wie Frank Zappa in sich trägt. Chapeau!

Note: 10 von 10 Punkten
Autor: Pistol Schmidt


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