Daniel: HELL-ö Leonardo! Wie geht’s Dir? Lass uns mal ganz von vorne anfangen: Wann und wie kam es zur Gründung von BreaKdowN?
Leo: Hallo! BreaKdowN wurden 1998 gegründet, aus der Passion zum Metal. Davor hatten wir nur Coversongs auf Partys von Freunden gespielt. BreaKdowN wurden in Brasilien gegründet, und die Situation war totaler Underground. Wir fingen als Punk-Band an, bis wir spielen gelernt haben und starteten danach mit dem Songwriting.
Daniel: Hattet Ihr zuvor schon in anderen Bands gespielt?
Leo: Nur in kleinen, inoffiziellen Bands. In BreaKdowN stecke ich all meine Kreativität und tobe mich richtig aus. Ich persönlich war zuvor in keiner anderen Band.
Daniel: Welche Bands zählen zu Euren Haupteinflüssen?
Leo: Unsere Einflüsse bewegen sich zwischen Punk, Heavy-, Thrash- und Death Metal, und das bedeutet, dass uns viele Bands beeinflusst haben... sehr viele! Wir können ein paar hervorheben: die Punk-Attitüde von The Exploited, die Melodien der Achtziger, wie Accept und Judas Priest… was Thrash angeht, Sepultura (na klar, wir kommen ja auch aus Brasilien, oder?) und Kreator, und im Death Metal-Bereich haben uns vor allem Dismember und Death beeinflusst. Aber heutzutage kommen die Einflüsse eigentlich von überall her...
Daniel: Wovon handeln Eure Texte? Gibt es so etwas wie eine bestimmte Kernaussage?
Leo: Nicht wirklich, wir drücken aus, was uns bewegt: den Kampf nach Freiheit, die Mächte, die uns spalten, Krieg usw. Generell geht es um reale Dinge.
Daniel: Bei Metal Archives steht, dass Du zunächst von Brasilien nach Irland und schließlich nach Deutschland ausgewandert bist. Was waren die Gründe dafür? Und wie lebt es sich in Deutschland?
Leo: Ja, ich bin schon einige Male aus persönlichen Gründen ausgewandert. Und offensichtlich versuche ich dennoch, BreaKdowN am Leben zu erhalten. Deutschland hat eine gute Szene, und der Metal ist hier lebendig! Witzigerweise kommen wir aus keinem bestimmten Land. Viele würden weder vermuten, dass wir Brasilianer sind noch dass wir aus Irland oder Deutschland stammen. Von daher sind wir vielleicht eine Welt-Band. Aber bei welcher Band kommen heute noch alle Mitglieder aus nur einem Land? Für uns ist das in Ordnung. Wir tragen die Flagge des Metal weiter und scheren uns nicht weiter drum.
Daniel: Soweit ich weiß, bist Du als einziges Mitglied nach Deutschland gegangen. Wie siehgt es denn dann überhaupt mit Proben und live spielen bei Euch aus? Oder sind BreaKdowN heute nur noch ein Studioprojekt, das sich Dateien hin- und herschickt?
Leo: Nein, Tati (unser Basser) und ich, also zwei Drittel der Band. Wir nehmen mit Edu auf, weil er einer der besten Schlagzeuger ist, die ich je gesehen habe. Er versteht meine Riffs und den Spirit der Band, und wir haben in Deutschland keinen gleichwertigen Schlagzeuger gefunden. Edu hatte ebenfalls Pläne, nach Deutschland zu kommen, hat diese aber wieder verworfen. Für Live-Konzerte sprechen wir gerade mit win paar Schlagzeugern, die uns eventuell unterstüzen können. BreaKdowN sind eine Metal-Band, und es wird weitergehen!
Daniel: Zwischen Euren beiden EPs „Disorder & Unprogress" (2008) und „Divide And Konquer" ist viel Zeit vergangen? Warum?
Leo: Hauptsächlich durch das Leben. Jeder Erwachsene wird verstehen, dass es nicht immer möglich ist, von seiner Band zu leben. Trotzdem haben wir niemals aufgehört und immer weiter Songs geschrieben. Und ich kann Dir sagen, dass mittlerweile genügend Material für ein komplettes Album vorhanden ist (Gibt es irgendwo ein Label da draußen?)... Und wir sind super stolz darauf, dass wir mit “Divide And Konquer” genau den Sound gefunden haben, der uns in unseren Köpfen vorschwebte!
Daniel: Warum habt Ihr Euch dazu entschlossen, nach all den Jahren wieder nur eine EP zu veröffentlichen, anstelle eines kompletten Albums?
Leo: Tja, es fing alles während der Pandämie an. Da hatten wir viel Zeit. Wir kamen auf vier anstatt zwei Songs, aber zu einem Album hat das noch nicht gereicht. Wir wollten erst austesten, ob wir wieder in die Gänge kommen, wie die Aufnahmen laufen und die Veröffentlichung voranschreiten würden.
Daniel: Soweit ich weiß, wird die neue EP nur digital erscheinen. Welcher Sinn steckt dahinter, ein tolles Artwork zu haben und die Musik nur im Netz versauern zu lassen?
Leo: Wir arbeiten gerade an einer physischen Veröffentlichung. Wie Du weißt, ist es heute nicht mehr so einfach, CDs zu verkaufen. Die Idee war, BreaKdowN wieder auf den Radar zu bringen. Wiir haben viele Ideen für Musik und Artworks im Hinterkopf. Immerhin hatte ich ja auch zehn Jahre dafür Zeit!
Daniel: Das führt mich automatisch zur nächsten Frage: Ist es für einen Musiker nicht viel cooler, einen richtigen Tonträger in der Hand zu halten und stolz auf eine CD, eine LP oder zumindest ein Tape zu sein?
Leo: Ja, auf jeden Fall! Da stimme ich Dir zu! Wir haben nur beschlossen, verschiedene Wege auszutesten. Und wie gesagt: Wir arbeiten dran! Wir halten Euch auf dem Laufenden!
Daniel: Da ich ein großer Fan von brasilianischen Horden wie (alten) Sepultura, Sarcofago, Holocausto, Mutilator, Vulcano, MX, Cova, Necrofago, Nervochaos, Krisiun usw. bin, würde ich Doch gerne auch zu der Metal-Szene in Eurem Land befragen! Welche Bands zählen zu Deinen Favoriten? Und welche Bands aus Deinem Land könntest Du uns noch empfehlen?
Leo: Oh, da gibt es so viele… Ein paar kann ich Dir dennoch nennen: Violator, Selvageria, Cemiterio, Trovao, Andralls... Denk daran, dass Brasilien weit über 300 Millionen Einwohner hat und die Metal-Szene dort sehr groß ist! Dort gibt es sehr viele Bands!
Daniel: Wie sehen Eure Zukunftspläne mit BreaKdowN aus?
Leo: Weltherrschaft! Nein… In Wirklichkeit wollen wir einfach nur Musik aufnehmen und spielen. Wir folgen keinen Trends, sondern nur unseren Herzen. Es geht nur darum, Spaß zu haben und die Musik zu genießen.
Daniel: Na gut, Leonardo! Dann gebührt Dir noch das Schlusswort!
Leo: Hört Euch „Divide And Konquer" auf all unseren Kanälen an und erwartet unsere Neuigkeiten! Der Underground lebt! Unterstützt den Metal und keine Scheiße! BreaKdowN