ROTTING CHRIST - NON SERVIAM

Label: | UNISOUND |
Jahr: | 1994 |
Running Time: | 47:53 |
Kategorie: |
Classics |
Ein Classic Review kann man dann schreiben, wenn ein Album dreißig Jahre alt ist. 1994 klingt für mich noch gar nicht so lange her, haha! Aber es war eine tolle Zeit! Eine Entdeckungsreise als Jugendlicher, mit toller Musik, mit der ich aufgewachsen bin und die ich bis heute geil finde und regelmäßig höre. Neulich war ich in der Matrix in Bochum, als Rotting Christ dort spielten. Auf den Tag genau hatte „Non Serviam", das am 10.10.1994 veröffentlicht wurde, 30-jähriges Jubiläum. An dem Abend gab es allerdings leider nur den Titelsong zu hören. Rotting Christ waren ab Mitte der Neunziger bei den Dortmunder Nachbarn Century Media unter Vertrag und somit auch bei uns im Freundeskreis präsent. „Non Serviam" war allerdings das letzte Album vor besagtem Label-Wechsel. Ein Re-Release neueren Datums ist mir nicht bekannt. Somit passt es auch in diese Kategorie. „Non Serviam" („Ich werde nicht dienen!") war eine Phrase Luzifers, der sich Gott nicht beugen wollte, im Alten Testament. Dieser Slogan ist natürlich das perfekte Motto für eine antichristlich eingestellte Metal-Band, und so entschieden sich die griechischen Black Metal-Urväter Rotting Christ, ihr zweites Album so zu nennen. 1987 zunächst als Grindcore-Band gegründet, lernten Rotting Christ zunehmend das Beherrschen ihrer Instrumente und entwickelten sich hin zu einer Black Metal-Band.
Ein gehöriger Death Metal-Anteil ist dabei ebenso zu vernehmen wie ein großer Gothic-Einschlag nach dem Wechsel zu Century Media. Hier traten die Hellenen noch unter ihren damaligen Pseudonymen und nicht unter ihren bürgerlichen Namen auf. Die Musik ist immer noch schnell, aber sehr viel variabler und sauberer gespielt. Midtempo-Passagen gibt es genauso wie zweistimmige Melodieläufe. Mystische Keyboards und Tribal Drums sorgen, genauso wie die warme und angenehm dumpfe Produktion, für eine düstere Atmosphäre. Der Gesang ist immer gekreischt. Klare Vocals gab es hier noch nicht. Das Schlagzeug klingt programmiert, ist aber tatsächlich auf einem E-Drum-Kit live eingepsielt worden; vielleicht der einzige Wehmutstrophen auf diesem Album, auf dem sonst alles perfekt ist! Von der damaligen Besetzung sind nur noch die beiden Tolis-Brüder dabei, die bis heute auf restlos allen Rotting Christ-Tonträgern zu hören sind. Keyboarder Magus Wampyr Daoloth, damals auch bei Necromantia aktiv, und Basser Jim Mutilator spielen heute gemeinsam bei Yoth Iria, die momentan einen hohen Beliebtheitsgrad haben. Wer Black Metal nicht nur schnell, sondern auch eigenwillig, düster und atmosphärisch mag, der sollte sich dieses Meisterwerk in den heimischen Schrank stellen!
Tracklist:
Seite 1:
The Fifth Illusion (5:33)
Wolfera The Chacal (7:13)
Non Serviam (5:01)
Morality Of A Dark Age (5:02)
Seite 2:
Where Mortals Have No Pride (7:48)
Fethroesphoria (1:36)
Mephesis Of Black Crystal (5:24)
Ice-Shaped God (3:54)
Saturn Unlock Avey´s Son (6:22)
Line-Up:
Sakis "Necromayhem" Tolis – Guitars, Vocals
George "Magus Wampyr Daoloth" Zacharopoulos – Keyboards, Backing Vocals
Dimitris "Jim Mutilator" Patsouris – Bass
Themis "Necrosauron" Tolis – Drums
Note: 9.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller