EVILON - A WARRIOR´S WAY


Label:FETZNER DEATH
Jahr:2024
Running Time:46:36
Kategorie: Neuerscheinung
 

Evilon stammen aus Arvika, einer Kleinstadt in der schwedischen Provinz Värmland. Gegründet im Jahr 2015 von Gitarrist Kenneth Evstrand sowie Gitarrist/Sänger Jonny Sjödin, spielt die Band melodischen Folk/Death Metal. Im November wird das zweite Album „A Warrior´s Way“ über das Label Fetzner Death Records veröffentlicht. Zumindest laut mitgelieferter Presseinfo. Was die Info jedoch verschweigt, der Release wurde bereits im September 2023 in Eigenregie veröffentlicht. Somit handelt es sich wohl um ein Re-Release. Bei den Aufnahmen war Gründungsmitglied Jonny Sjödin offensichtlich noch dabei. Er verließ aber kurz darauf die Band. Der Titel des Openers „Yggdrasil“ bezieht sich auf die Weltenesche der nordischen Mythologie. Eine ruhige Einleitung mit Hörnern verschiedener Tonhöhen. Später erschallen epische Keyboard-Teppiche.

Aber das bleibt zum Glück nicht so. Schon bald setzen Schlagzeug, Gitarren und Bass mit brachialer Härte ein. Diese wird verstärkt durch die bösen Growls. Aber es wird auch melodisch, dank des Klargesangs, der später zu hören ist. Dann geht es in die mythische Gegend „Jotunheim“ im Osten. Es wird so richtig episch. Die Growls klingen weniger böse. Dafür treibt das Schlagzeug, vor allem die Double Bass, gnadenlos voran. Das steht im Kontrast zu den schönen Gitarren-Melodien. Auch bei „Walk Of The Damned“ dominieren epische Folk-Gitarren-Melodien, die von einem wummernden Schlagzeug getrieben werden. Der Titelsong „A Warrior´s Way“ ist eine wunderschöne Ballade, auch wenn hier die Double Bass zum Einsatz kommt.

Ansonsten sind häufig Streicher sowie hin und wieder akustische Gitarren zu hören. Dominierend sind jedoch die schönen Gitarren-Melodien. „Into The Battlefield“ ist ein rhythmischer und zugleich atmosphärischer Song. Fast komplett mit Keyboard-Teppichen unterlegt. Aber auch hier kann man viele hochmelodische Gitarren-Hooks hören. Sicherlich einer der Höhepunkte des Albums. „Foreign Land“ ist geprägt durch schnelle Riffs und voran peitschendes Schlagzeug. Dann verzaubern uns die Schweden mit „Galdr“. Zumindest dem Titel nach. Man kann sehr viele Folk-Einflüsse hören. Allerdings ohne wesentlich an metallischer Härte zu verlieren. „My Runestone“ bewegt sich im Hochgeschwindigkeits-Bereich.

Das Schlagzeug treibt voran und die Gitarren gehen dieses Tempo locker mit. „Skald“ widmet sich den nordischen Sängern und Dichtern bei Hofe. Dementsprechend ist der Song episch und melodisch. „Blot To The Skies“ ist ein harter Rocker. Erneut feuert Schlagzeuger Anders Hagen seine Mitstreiter zu Höchstleistungen auf. „Valkyria“ ist ein Hohelied auf die Walküren, die nordischen Schildmaiden, die gefürchtete Kriegerinnen waren. Man kann förmlich hören, wie sie schnellen Schrittes in den Kampf ziehen.

Wow. In letzter Zeit hat die Entwicklung im Nordic Folk Metal geradezu stagniert. Aber Evilon setzen in diesem Genre neue, frische Akzente. Sehr viele Death Metal-Elemente werden hier eingebaut, allem voran die bösen Growls von Jonny Sjödin. Klargesänge sind klar untergeordnet und häufig nur durch genaues Hinhören im Hintergrund zu vernehmen. „A Warrior´s Way“ schürt neue Hoffnung, dass dieses Genre wiederbelebt werden kann.

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Rainer Kerber


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