DARK SKY - Klar kann man auch als Band für die Promotion immer mehr machen!


Rottweil in Baden-Württemberg ist die Heimat dieser Langzeit-Rocker, die auf melodiösen Sound großen Wert legen. War eigentlich schon immer so, oder? Im Pott gab es den Krach der Thrasher und in Süddeutschland tanzten die Poser, haha. Wie dem auch sei: Gegründet hat man sich 1982, war bereits mit Thunder und Magnum auf Tour, konnte aber trotz mittlerweile sechs Releases den großen Wurf nicht landen. Aktuell hat man mit „Once“ nach sechs Jahren Wartezeit einen Doppelsilberling (CD plus DVD) am Start. Da gibt es Live- und unveröffentlichte Tracks. Grund genug, Sänger Frank Breuninger ein paar Fragen zu stellen.

logoSteve: Könntest Du Eure Bandgeschichte im groben umreißen?

Frank: Dark Sky wurde als Schülerband in den Achtziger Jahren gegründet. Dann gab es ein paar enttäuschende Erfahrungen mit Labels. Als es Ende der Achtziger so richtig gut lief, stiegen der Sänger und der Leadgitarrist wegen zu vielen Gigs und deren Freundinnen aus... Ab Mitte der Neunziger gab es einen Neustart mit neuem Line-Up. Ende der Neunziger folgte der Deal mit einem asiatischen Label und anschließend auch die Nach-Veröffentlichung in Deutschland. Von da ab gab es mehrere Alben bei verschiedenen Labels und viele Konzerte sowie ein paar Touren.

Steve: Wie kommt es dazu, dass ein Album einer deutschen Band nur in Südostasien erscheint?

Frank: Der Produzent des ersten Albums „Believe It" hatte Kontakte nach Malaysia und Indonesien und fädelte den Deal damals ein. Das Label wünschte auch, dass wir einen malaysischen Folk-Song aufnehmen und dazu einen Video-Clip produzieren. So entstand „Masih Ada Rindu": https://youtu.be/bpqzgyZtLuo

Steve: Ich habe die Rotation der Mitglieder mal Revue passieren lassen. Gab es auch mal eine Besetzung ohne Originalmitglied?

Frank: So weit ich weiß nicht, haha! Ich spielte zwar zu Beginn Gitarre und sang Background, dann später auch Keyboard und seit Mitte der Neunziger war ich dann verantwortlich für den Lead-Gesang, aber irgendeinen Part hatte ich zu jeder Phase der Bandgeschichte inne.

Steve: Die wichtigsten Worte zum aktuellsten Release?

Frank: Es war ein Herzenswunsch, einmal eine Live-CD/-DVD zu veröffentlichen. Dazu gibt es auf „Once" noch ein paar neue Sachen als Zugabe. Letztlich ist die DVD ja auch eine Art „Best Of"-Programm und bildet das Schaffen der Band während der letzten Jahre gut ab.

Steve: Im Jahr 2012 habt ihr ein großartiges Album auf den Markt geworfen. Warum konnte man sich damit nicht etwas mehr nach vorne katapultieren?

Frank: „Initium" war für die Band vom Aufwand her ein Meilenstein, aber leider kam das Album zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt. Wir waren anschließend nicht nur von der Produktion erschöpft und den vielen Diskussionen innerhalb der Band, sondern drei der fünf Musiker wurden kurz danach auch Väter und ein viertes Bandmitglied verabschiedete sich aus gesundheitlichen Gründen in den Ruhestand. Deshalb ergab sich ungewollt eine Pause, in der die Band auf Eis lag.

Steve: Ihr scheint immer noch mehr im Süden unseres Landes live aktiv zu sein. Sind die Schwankungen des Interesses immer noch so stark zwischen Süd und Nord? Oder ist das eine finanzielle Sache?

Frank: Ich denke, der logistische Aufwand für einzelne Konzerte im Norden ist einfach deutlich höher, wenn man südlich von Stuttgart her kommt. Anderes sieht es bei einer Tour aus. Die führt einen dann auch mal in fernere Regionen.

Steve: Auf welche Rahmenbedingungen legt Ihr mittlerweile besonderen Wert, wenn man so viele Label-Wechsel hinter sich hat?

Frank: Es ist wichtig, dass etwas Promotion für das Produkt gemacht wird, dass es Kontakte gibt, um eventuell eine Tour zu spielen und dass ein guter Draht zwischen Plattenfirma und Band besteht.

Steve: Welcher war bislang der schönste Erfolg der Band?

Frank: Ende der Achtziger Jahre der Sieg beim bundesweiten Nachwuchswettbewerb „Das Sprungbrett" in Wenden (Sauerland) mit dem Song „Eternity". Und in der neueren Geschichte neben den Veröffentlichungen der Alben mit Touren, vor allem die Auftritte mit den Scorpions in Colmar und Freiburg 2005 vor über 10.000 Zuschauern.

dark skySteve: Ich finde ja persönlich, dass Bands zu wenig Eigenreklame machen, um sich voranzutreiben. Zum Beispiel seid ihr ja beim Eddie unter Vertrag. Wäre es da nicht cool gewesen, beim HEAT Festival zumindest als Besucher anwesend gewesen zu sein, um dort für die Band unter den Gästen zu werben? Irgendwie Gespräche führen, Gimmicks oder Teaser verteilen, auch außerhalb des regulären Programms?

Frank: Klar kann man auch als Band für die Promotion immer mehr machen, und beim diesjährigen HEAT hätten wir auch gerne gespielt, aber durch den Ausstieg unseres langjährigen Schlagzeugers Anfang 2018 hatte Eddy uns da sicher nicht auf dem Plan. Ich selbst habe an dem Wochenende auch meinen Geburtstag mit der Familie gefeiert; also vielleicht nächstes Jahr. Du darfst auch nicht vergessen, dass wir nicht nur Musiker sind, sondern neben den Familien auch noch Jobs haben. Also viel Zeit für Promotion außerhalb des eigenen Umfelds bleibt da leider nicht.

Steve: Was ist für die Zukunft geplant?

Frank: 2019 möchten wir möglichst ein paar interessante Gigs spielen. Für Mai sind wir zum Beispiel für das Rock Alive in Holland bestätigt. Vielleicht klappt es auch endlich mit ein paar Auftritten in Tschechien; mal sehen... Eine neue Album-Produktion steht für 2019 nicht an. Wir werden aber wahrscheinlich im Sommer den Soundtrack für einen Trailer der Schwenninger Wild Wings (DEL Eishockey-Team) produzieren. Wichtig ist, dass wir gesund bleiben und Spaß haben, zusammen Musik zu machen.

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Autor: Steve Burdelak