LAURA COX BAND

Köln, Yard Club, 22.09.2019

laura cox band - live2019 1War ich gestern noch auf der Party des örtlichen Motorradclubs, so steht heute zum Abschluss des Wochenendes nochmal knackige Live Musik an. In Rekordzeit erreiche ich den Yard Club in Köln und wundere mich schon ob des gut gefüllten Parkplatzes. Es scheint also, das in der sich im gleichen Gebäude befindlichen Kantine ebenfalls eine Veranstaltung stattfindet. Doch weit gefehlt, die Menschen sind alle wegen der Laura Cox Band angereist, teilweise mit doch recht langen Anfahrtswegen. Der Klub meldet „Sold Out“ und das an einem Sonntagabend in einer Stadt, wo man fast jeden Tag mehrere gleichartige Veranstaltungen zur Auswahl hat. Und wie so oft, wenn eine hübsche junge Dame auf der Bühne steht, besteht das Publikum zum großen Teil aus älteren Männern, die wie die Wilden knipsen. Zum Glück halten sich die notorischen Blitzer heute zurück. Aber man sieht auch vereinzelte Kuttenträger und selbst Herr und Frau „Biedermann“ haben ihren Weg in die Venue gefunden. Alles in allem ein schön durchmischter Haufen an Musikbegeisterten, der nebenbei gesagt die Raumtemperatur schon beträchtlich steigen lässt.   

 

laura cox band - live2019 2Pünktlich um 20:00 betritt dann die Laura Cox Band die Bühne, erfreulicherweise ohne Supportband heute. Nachdem die Herren der Band die ersten Takte anschlagen, kommt auch Laura auf die Bühne. Wie immer in der Biker-Lederjacke, die mir jetzt schon viel zu warm wäre. Aber das Mädchen aus Paris hält tapfer durch und entledigt sich der Jacke nicht. Kurz ein paar Informationen zu der jungen Französin, die mit 14 Jahren ihre Gitarre an den Verstärker anschließt und beginnt, die endlose Reihe von Gitarrensoli berühmter Hardrock-Hits nachzuspielen. Ein paar Jahre später stellt sie die Kamera vor sich und lässt dann alle ihre Coverversionen großartiger Klassiker auf YouTube erscheinen. Und es sind viele Millionen von Zuschauern, die sehen möchten, was dieses französische Talent mit seiner Gibson leisten kann. Das Mädel mit den englischen Wurzeln, lernt mit Mathieu Albiac einen absolut ehrgeizigen und sehr talentierten Gitarristen kennen und gründet mit ihm zusammen im Jahr 2013 die Laura Cox Band. Das nur nebenbei, denn nun kocht der Saal schon beim ersten Song „Hard Blues Shot“. Das ist eben der Rhythmus wo jeder mitmuss, klassischer bluesgetränkter Riff Rock, mit einer gehörigen Prise Southern Rock und AC/DC Attitüde. Wer sich die Tonträger zu Hause angehört hat, wird feststellen das man live noch ein paar Schüppen Kohle mehr in das lodernde Feuer wirft. Keine Chance dabei ruhig stehen zu bleiben. Die Band ist in bester Spiellaune und geniest sichtlich die entgegen gebrachte Begeisterung der Fans. Immer wieder duelliert sich Laura abwechselnd mit ihrem Bassisten François C. Delacoudre und Saitenhexer Mathieu Albiac. Dazu der präzise wie ein Schweizer Uhrwerk trommelnde Antonin Guérin. Eine gut geölte Rock ’n‘ Roll Maschinerie par excellence! laura cox band - live2019 3Unausweichlich, dass Bassist und Schlagzeuger ein kurzes aber intensives Solo hinlegen. Die bereits bekannten Songs werden von der Meute vor der Bühne gefeiert, aber ebenso die neuen Stücke von dem erst im November erscheinenden Album „ Burning Bright“ So wechseln sich temporeiche Rocker mit gefühlvolleren Stücken ab, und selbst ihre Interpretation von Jimi Hendrixs „Foxy Lady“ ist eine Klasse für sich. Die Lady besitzt eine unglaubliche Fingerfertigkeit, so dass sie sich nicht hinter so großen Namen wie Nancy Wilson (Heart), Jen Majura (Evanescence) oder Nita Strauss (Alice Cooper), um nur einige zu nennen, verstecken muss sondern auf dem gleichen Level spielt. Eine echte Bad Ass Rockerin, die ihr Hauptaugenmerk auf ihr Gitarrenspiel und den Gesang legt. Weder ein hochnäsiges Modepüppchen noch lüsterner Vamp, sondern einfach nur bodenständig und ehrlich. Und so steht sie auch später nach der Show am Merchandise Tisch. Verschwitzt und hemdsärmelig aber sichtbar zufrieden, erfüllt sie bereitwillig die Autogramm und Fotowünsche der Fans.

Setlist: Hard Blues Shot, Going Down, Too Nice For Rock ’n’ Roll, Foxy Lady, Bad Luck Blues, Good Ol Days, Morning Road, Take Me, Franconin (Drum & Bass Solo), Barefoot, Here’s To War, Fire Fire, The Australian Way, River, As I Am, If You Wanna Get Loud (Come To The Show)

 

 



Autor: Pistol Schmidt - Pics: Pistol Schmidt