SUNWALTER, EPITOME

Geleen(NL), Café de Meister, 20.10.2019

sunwalter live2019 1Ja der Herbst ist da, das heißt nicht nur unzählige Gigs auf dem Zeitplan, sondern auch Tage, an denen es Hunde und Katzen regnet. So wie heute auf dem Weg nach Geleen zum Café de Meister. Eine sehr gemütliche Kneipe mit kleiner Bühne und einem hervorragenden Bose Sound System. Parken kann man um die Ecke und die Begrüßung ist jedes Mal äußerst freundlich, fast wie unter alten Freunden. Getränke zahlt man, wie das in den Niederlanden so üblich ist, mit den eigens dafür erhältlichen „Munten“. Und die Sparfüchse kaufen den Zehn Euro Bon, der für fünf Getränke gut ist. Leider ist nur die Zahl der Besucher heute mehr als überschaubar. Ob es aber an dem Wetter liegt, oder an der Tatsache, dass es ein trister Sonntagabend ist weiß man nicht. Immer wieder schade für kleinere Bands, die in der Regel auf zahlende Gäste angewiesen sind.

 

Epitome live2019Den Job des Anheizers übernehmen heute Epitome aus der Provinz Antwerpen. Das Trio, bestehend aus Kurt Meulemans an der Gitarre und Gesang, Gerry Verschooten am Bass so wie den seit 2017 Neuen, Gert Nevelsteen am Schlagwerk, bieten räudigen und geradlinigen Rock’n’Roll mit ordentlicher Energie. Mit ihrer Mischung aus Interaktion mit dem Publikum, Schweiß, knackige Gitarrenriffs, einem pumpenden und manchmal fast schon funkigem Bass und präzises Schlagzeug lassen die sie die Sau fliegen. Getreu dem Motto „In der Kürze liegt die Würze“ sind alle Songs dann auch kaum mehr als drei Minuten lang, so erklärt sich auch die für eine Supportband doch recht lange Setlist. Jedenfalls sorgt die Truppe für gute Stimmung, ja selbst die männlichen Mitstreiter des Headliners stehen applaudierend im Publikum. Wenn mehr Zuschauer anwesend wären, gäbe es wohl jetzt einen fetten Moshpit. Eine wirklich gute Band mit selbstgeschriebenen Stücken, die keinen Vergleich zu internationalen Größen scheuen müssen.

Setlist: Anxiety, Lack Of Control, Way Out Here, Crave, Cynical, That Kind If Thrill, Whimsical, Hurricane, Vague, Resumption, When Frenzy Thaws, The Road To The End Of The Balkony

 

 

sunwalter live2019 2Nun wird es Zeit für den Headliner, die zuvor kräftig aufgebaut und verkabelt haben. Die aus Moskau stammende Band Sunwalter gibt sich die Ehre, uns Erdenbewohnern ihren intergalaktischen Science-Fiction Metal zu präsentieren. Aus dem ursprünglich im melodischen Black Metal angesiedelten Material, entwickelte sich im Laufe der Zeit diese ureigene Mischung aus Power Metal, mit ein wenig Metalcore und einer guten Dosis Pop Elementen. Dazu der zweistimmige Gesang, einmal von Frontelfe Sol und dann dem dämonischen Growler Alexio. Ein wenig erinnert es an die frühen Amaranthe, allerdings verzichtet man glücklicherweise auf schnulzige Keyboards. Vom ersten Ton an merkt man, mit welcher Spielfreude diese Truppe ans Werk geht. Absolut professionell zocken sie ihr Material und legen dazu eine ausgefeilte Lichtchoreographie darüber. Gitarrist Myutel feuert in der Zwischenzeit eine Lasersalve nach der anderen aus seinem LED beleuchteten Gitarren Korpus ab, während Sänger Alexio lilafarbige Strahlen aus seinem Handschuh abschießt und die Lady unentwegt in Bewegung ist. Für diese überwältigende Aktion ist die Bühne schon fast zu klein. Ich hätte mir zwar etwas weniger Nebel gewünscht, aber gut man kann nicht alles haben. Dafür ist der Sound vom Feinsten, der Typ am Pult versteht seinen Job. Die Nachtigall und ihre Herren pflegen derweil eine gute Interaktion mit dem Publikum. sunwalter live2019 3Man kann schon von einer wirklich ausgelassenen Stimmung auf der Bühne sprechen und die äußerst ansprechenden Songs tun ihr Übriges dazu und animieren zum Springen und Tanzen. Ein Rundherum Wohlfühlpaket sozusagen. Es sind sogar einige Die Hard Fans extra aus Polen angereist um die Truppe zu feiern. Und natürlich revanchiert sich auch die Supportband im Gegenzug mit Anwesenheit vor der Bühne. So haben alle auf und vor der Bühne riesigen Spaß an der Performance und viel zu schnell geht die Show zu Ende. Der absolute Knaller ist jetzt noch einmal die Zugabe! Mit „E.T.“ bringt man eine Nummer, die normalerweise Kate Perry singt. Bevor sich die Musiker ins Publikum begeben gibt es noch Gruppenfotos in allen Konstellationen, und man spürt förmlich das freundliche Miteinander der beiden Bands aus so unterschiedlichen Ländern. Metal verbindet eben!

Setlist: Lexx(Divine Assassin), Birth Machine, Drilling The Ice Of Europa, Green'n'Grey, Message From Nowhere, Phantoms Of Mars, Planetary Protector, Pandorum, Fermi Paradox, E.T. (Kate Perry Cover)

 

 

 



Autor: Pistol Schmidt - Pics: Pistol Schmidt