Ich werde nie diesen Satz vergessen, den ich 1997 mal in einem Review über das Night In Gales-Debütwerk „Towards The Twilight“ gelesen habe: „Die Mischung ist ziemlich originell. Schließlich hätten Iron Maiden niemals mit Carcass gejammt.“ Ja, damals gab es noch nicht viele Bands, die melodischen Metal mit Kreischgesang kombiniert haben. Mittlerweile gibt es tonnenweise von solchen Bands, aber leider auch viele Melo Death-Bands, die viel zu sehr im modernen Metalcore verwurzelt sind. Bei Night In Gales aus Köln kann man aber schon fast von Urvätern der Szene reden, auch wenn sie nicht aus Schweden kommen.

„Dawnlight Garden“ ist das insgesamt siebte Album der Band, die zwischen 2001 und 2011 mal zehn Jahre gar kein Album rausgehauen hat. Auf dem neuen Werk sind zwölf Songs vertreten, inklusive Intro und Abschluss-Instrumental. Am Stil geändert hat sich glücklicherweise nichts. Es gibt zeitlosen Melodic Death Metal schwedischer Prägung, der an Bands wie alte In Flames, alte Dark Tranquillity, (beide Mitte der Neunziger), Ceremonial Oath, Desultory, Eucharist, Gates Of Ishtar und Konsorten erinnert. Die Musik ist schnell und technisch zugleich, aber vor allem gibt es immer permanente schöne Leadgitarren-Melodien.

Der Gitarren-Sound ist typisch schwedisch, die Produktion glasklar und transparent. Es gibt eben Bands, da weiß man, woran man ist. Night In Gales sind eine dieser Bands, die immer auf ganzer Linie überzeugen und sich immer wieder treu bleiben, ohne dabei in Einheitsbrei zu verfallen. Wem die ganzen neuen Melodic Death Metal-Bands zu Core-lastig sind, der sollte hier einfach auf Nummer sicher gehen und Freude haben!

Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

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