VIOLET - ILLUSIONS


Label:YELLOW MUFFIN
Jahr:2022
Running Time:37:49
Kategorie: Neuerscheinung
 

Das noch recht junge Label Yellow Muffin Records hat gerade Mal zwei Acts im Rooster. Einer davon lautet auf den Namen Violet. Und diese Formation ist in vielen Fällen mehr 80er-Jahre affin, als heutzutage manch alte Band aus jenen Tagen. Dafür ist sich die Truppe aber auch nicht zu schade, jedes nur erdenklich verfügbare Klischee des Genre Melodic Rock auszunutzen. Streckenweise darf man ruhig den direkten Vergleich zum Rock-Pop andeuten. Vorne steht die Sängerin Jamie Beckham, die ihre Sache ziemlich gut macht, vorausgesetzt man kann sich Pop-Girlies wie Tiffany oder Debbie Gibson, mit seichten Rock-Riffs vorstellen.

In manchen Tunes greift Gitarrist Manuel Heller als Unterstützung zum Mikrofon. Er könnte allerdings noch etwas mehr Biss gebrauchen. Schwierig stelle ich mir bei dem Fünfer vor, wie sie die wuchtigen Chöre live bringen werden. Schwierigkeiten werden einige Hörer mit den omnipräsenten Keyboard-Passagen bekommen. Weniger ist manchmal mehr. Ja, an das singenden Pin-Up Girl Samantha Fox, kann man ebenfalls erinnert werden. Und zwar spätestens bei der fetzigen Cover-Version „Do Ya Do Ya (Wanna Please Me)“. Für mich jedoch der uninteressanteste Song. „Burning May“, geht gesanglich als Duett durch und streift deutlich an Toto vorbei.

Den Überflieger treibt man mit dem euphorischen Titel „Only Love“ durch die Boxen. Ja, bin ich denn hier in einem Soundtrack eines 80er-Jahre Kinofilms gefangen. Geil! Wer dann noch nicht genug hat, kann sich noch den Single-Hit „Sophie“ oder das schmackhafte „Francine“ gönnen. Rausgeschmissen, wird man viel zu früh mit der Nummer „Run Away“, die wie früher nur allzu oft praktiziert hat, mit einem Saxophon-Solo (Alexander Bühl) aufwartet. Das haben wohl alle Chart-Rock und Pop Größen in den goldenen 80ern so gemacht. Wie dem auch sei. Hier kommt Großes auf uns zu, denn bei allen simplen und oftmals gehörten Songstrukturen erschlägt uns der Charme die Lieder und die Stimme von Frau Beckham.

Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak


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