ISSA - LIGHTS OF JAPAN


Label:FRONTIERS
Jahr:2023
Running Time:45:57
Kategorie: Neuerscheinung
 

Mit ihrem bereits siebten Album beschreitet Issa Oversveenihren Weg weiter und bietet erneut den Jüngern von gut gemachtem, edlem AOR/Female-Rock bestes Kraftfutter. Die im Frontiers-Stall unter Vertrag stehende Norwegerin besticht auf allen elf Songs des neuen Opus „Lights Of Japan“ wieder mit ihrer kräftigen, glasklaren Stimme, die sie in ein bombastisches Bett feinster Rockpower legt. Keyboards sind selbstredend ein wichtiges Element, wobei diese nie den Gitarren das Zepter aus der Hand nehmen. Die bisherigen Recordings wurden von Frontiers Haus- und Hof-Producer Allesandro Del Veccio (Hardline, Edge Of Forever) komponiert und produziert. Das ist diesmal anders: Bei „Lights Of Japan“ saß Michele Guaitoli (Sänger bei Visions Of Atlantis) an den Reglern, was ich persönlich als einen sinnvollen Schritt erachte.

Die Fähigkeiten Mister Del Veccios in allen Ehren aber klingt doch mittlerweile vieles aus seiner Küche wie Massenware beziehungsweise Einheitsbrei. Auch Issa sah hier kein Weiterkommen und hat wohlweislich nach dem letzten Album die Notbremse gezogen und anderee Wege beschritten. Live Again“ eröffnet den Reigen für Issas Verhältnisse recht powervoll und heavy. Hier wird schon der Unterschied zu den bisherigen Releases deutlich. Die waren beileibe nicht schlecht, aber „Lights Of Japan“ bietet ganz klar viel mehr Farbe und Gesicht. Der Titelsong ist ebenfalls eine straighte Hymne, auf der Issa einmal mehr ihre volle Stimm-Range zur Geltung bringen kann. Bei „Seize The Day“ drückt die Blondine etwas mehr aufs Gaspedal und erreicht während der Fahrt schwindelerregende, stimmliche Höhen.

„It‘s Over“ sticht besonders abwechslungsreich hervor. Die wunderschöne Ballade “I Give My Heart" wäre eine perfekte Bewerbung Norwegens für den Eurovision Song Contest. „Shadow To The Light“ strahlt einen herrlichen amerikanischen frühachtziger Touch aus und zeigt, dass diese Art von Musik unsterblich ist. Der Smasher „I'll Be Waiting“ kommt am Ende nochmal schön mit reichlich Dampf daher und rundet ein kurzweiliges Werk ab. Issa hat mit diesem Werk einen erheblichen Schritt nach vorne getan und präsentiert nun mehr Profil und Kante, was ihr sehr gut zu Gesicht steht. Bleibt nur zu hoffen, dass sie auch endlich auf der Live-Bühne europaweit präsent sein wird und wir sie vielleicht auch in Deutschland zu einmal Gesicht bekommen.

Note: 9.5 von 10 Punkten
Autor: Stephan Georg


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