MEMORIAM - RISE TO POWER


Label:REAPER ENTERTAINMENT
Jahr:2023
Running Time:44:46
Kategorie: Neuerscheinung
 

Wie Thomas Sträter in der Einleitung der Presseinfo bereits vollmundig verlautbart, ist es für Fans, Genießer und Freunde des gepflegten Todesbleis nicht wirklich von Nöten eine Band wie Memoriam großartig vorzustellen. Die neue Spielwiese von Genregrößen wie Oberbrüllwürfel und Schreikrobat Karl Willetts (ex-Bolt Thrower), Bassist Frank Healy (ex-Annihilator, ex-Napalm Death) Riff-Meister Scott Fairfax (ex-Massacre, ex-Benediction) und Schlagwerker Spikey T. Smith (ex-English Dogs, ex-Sacrilege) bietet genau das was man sich als Fan der heftigeren Töne wünscht: gezielt auf die Fresse aber mit Niveau! Die Melodien haben fast schon Ohrwurmcharakter, die Riffs bügel einem die Falten aus der Visage, die Vocals rasieren alles weg und das Rhythmus-Duo gibt den todbringenden Takt vor. Mit der fünften Full-Length Scheibe müssen die Herren aus Birmingham nichts mehr beweisen, tun sie aber trotzdem!

Hier wird zwar nicht pfeilschnell und mit der Energie einer jungen Formation aus prekärer Lebenssituation gezockt, aber die Heaviness der älteren Garde muss man erst mal auf die Kette kriegen. Dass die Briten mit Scott Fairfax einen Mann an den sechs Saiten haben, der lockere fünfzehn Jahre jünger als zum Beispiel Bassmann Frank Healy ist, gibt dem Ganzen auch noch die wichtige Portion frisches Blut und eine andere Sicht der Dinge. Songs wie der Opener „Never Forget, Never Again (6 Million Dead)“ , der den Holocaust thematisiert, sind ganz großes Kino. Auch Tracks wie „The Conflict Is Within“ heben das Album auf Augenhöhe mit dem besten, was ich in den vergangenen Jahren hören durfte.

Hier und da ist „Rise To Power“, trotz seiner gebührenden Brutalität, so melodisch, dass mir im wahrsten Sinne des Wortes Hören und Sehen vergeht. Was soll ich sagen? Genau so stelle ich mir ein gelungener Release einer Band voller Veteranen des Genres vor, die Jungs gehören zwar zum alten Eisen aber von Rost gibt es hier keine Spur!

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Dennis Eikenkötter


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