WEDINGOTH - FIVE STARS ABOVE


Label:SELBSTVERTRIEB
Jahr:2023
Running Time:59:07
Kategorie: Import
Eigenproduktion
 

Wedingoth sind mir bisher noch nicht untergekommen, obwohl sie schon seit einigen Jahren aktiv sind und nun bereits ihren vierten Longplayer vorlegen. Ein Blick auf das etwas klischeeartige, aber trotzdem sehr schöne, Cover-Artwork lässt mich erst mal vermuten, dass ich es hier mit Power oder Symphonic Metal zu tun habe. Doch das stimmt nur bedingt. Zuallererst mal steht Progressive Metal im Vordergrund, den die Franzosen mit einem leichten Pink Floyd Feeling gekonnt einleiten. „Dear Universe“ lebt nämlich in vorderster Linie von seiner getragenen Atmosphäre.

Hierzu passt auch der zarte und zerbrechliche Gesang von Céline Nephthys, die allerdings im weiteren Verlauf zeigt, dass sie auch die etwas härteren Töne beherrscht. Allerdings übertreiben es die Franzosen auch nicht mit der Progressivität und verlieren sich wohltuender Weise nicht in endlosem Gefrickel. Meist kommt man kurz und schmerzlos auf den Punkt. Die Ausnahme hiervon bildet kurz vor dem Ende das fünfzehneinhalb minütige „My Own Sacrifice“, das trotz seiner Länge und Komplexität nicht den roten Faden verliert.

Damit ist der Longtrack das Kernstück und gleichzeitige Highlight dieser wirklich starken Scheibe. Stellenweise ertönt hier eine Hammond Orgel im Stile von Uriah Heep, was eine willkommene und gelungene Bereicherung darstellt. Abschließend wird der Hörer dann mit „Love“ wieder getragen und angenehm verabschiedet, was die Dramaturgie wieder sehr rund macht.

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Thorsten Roggenbuck


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