Über Kexelür aus Chile ist noch nicht allzu viel bekannt. Die drei Musiker sind mir nicht aus anderen Bands geläufig, und dieses experimentelle Black Metal-Trio wurde erst 2021 gegründet. Ein Demo haben sie bislang erst veröffentlicht, welches uns hier nun als Digipack-CD vorliegt. Hier sind zwar nur drei Songs enthalten. Man kommt aber fast auf eine Dreiviertelstunde Spielzeit, wobei alle drei Songs in etwa die gleiche Länge haben; Wahnsinn! Das Logo sieht schon mal geil aus. Das Bandfoto mit den in Kapuzen gehüllten Musikern macht auch ordentlich was her. Und die Musik? Die klingt roh und primitiv und nicht so mystisch wie zunächst erhofft. Die Musik ist simpel gestrickt und rau und dünn wie im Proberaum produziert. Der Kreischgesang ist eher ein finsteres Knurren als richtiger Black Metal-Gesang, klingt aber mit seinen spanischen Texten sehr boshaft.

Im Hintergrund gibt es hin und wieder gespenstische Geräusche, um eine unheimliche Atmosphäre zu erzeugen. Dies gelingt aber nur bedingt. Obwohl die Musik immer eingängig ist, werden oft ein paar schräge Töne eingeflochten, die nicht so richtig ins Gesamtbild passen wollen. Alles klingt eher bedrückend und beklemmend und reißt nicht wirklich mit. Das Tempo wird nur gelegentlich etwas angezogen. Und dann klingt es auch rumpelig und untight. Diese Dreiviertelstunde kann schon echt langatmig werden. Unterm Strich klingt der Großteil doch recht unbeholfen. Ich hatte mir etwas mehr erhofft. Wer aber vom Standard Black Metal übersättigt ist und etwas Eigenständiges, Obskures sucht, der sollte hier bei Bandcamp mal reinhören, bevor er sich das Tape aus Südamerika ordert.

Note: Keine Wertung
Autor: Daniel Müller

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