Gut, dass ein Cover noch nie Musik gemacht! Das Artwork der neuen Cadaver ist furchtbar bunt und kitschig! Hätte mir der Bandname nichts gesagt, wäre ihr neues Album einfach so an mir vorbeigerauscht. Ich kenne die Band aber schon ewig und mag sie auch sehr! Das norwegische Death Metal-Duo um Gründer Odden ist bereits seit 1989 aktiv. Aufmerksam wurde ich auf die Combo, weil ich irgendwo gelesen hatte, dass Fenriz von Darkthrone ein Riesen-Fan ist. Das Intro mit seinen Bläsern ist etwas schräg. Aber das war auf ihrem Debüt „Hallucinating Anxiety" von 1990 ja auch schon so. Die Musik geht dann aber gut ab. Verspielt und diabolisch, fühle ich mich ein wenig an Morbid Angel erinnert.

Doch dabei bleibt es nicht. Im weiteren Verlauf wird die Musik auch mal experimentell und chaotisch. Manche Akkorde sind echt schräg. Die schaffen aber den Spagat zwischen brutal und variabel. Die Mischung sorgt dafür, dass Cadaver heute sehr eigenständig daherkommen. Die tiefen Gitarren klingen genauso böse wie der heisere, hasserfüllte Gesang. Alles ist tight auf den Punkt gespielt, und die Produktion ist auch sauber und druckvoll. Insgesamt geht das neue Werk etwas schwer ins Ohr. Man hört aber zu jeder Zeit, dass Cadaver es auf der Pfanne haben. Retro-Bands, die wie die Norweger in ihren Anfangstagen klingen, gibt es ja außerdem genug.

Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

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