Denke ich an die Schweiz, fallen mir spontan schneebedeckte Hügel oder die Heidi und der Ziegenpeter ein. Aber auch munter sprudelnde Gebirgsbäche. Ungefähr so etwas in der Art muss in Serainas Hirn einen festen Platz haben, allerdings in der Form eines sprudelnden Ideenquell voller Kreativität. Anders kann ich mir nicht erklären, dass sie lediglich ein schlappes Jahr nach ihrem Solo-Debütwerk „Simple Talk“ einen Nachfolger auf den Markt wirft, der es ebenfalls in sich hat. Der Druck auf die Play Taste eröffnet das Feuerwerk an Tracks, die dir direkt und ohne Vorwarnung ins Gesicht knallen. Schon direkt am Anfang geht es kritisch und sehr selbstbewusst mit „Song For The Girls“ um danach die Hammernummer „Monkey And Zookeeper“ rauszuballern.

Dabei ist jedes Stück immer absolut radiotauglich, wie anno dazumal bei einer eine deutsche Truppe namens Guano Apes. Selbstredend ist Serainas beeindruckender Gesang hier eine ganz andere Hausnummer. Frech und laut, emotional und mitreißend vom ersten Ton an. Sehr schön auch das Intro zum Titelsong „Addicted To Color“. Da gibt die Schweizerin klar zu verstehen, dass die neue Rock Generation ohne Drogen auskommt. Erst recht, wenn man auf Tour ist und jeden Abend Leistung abliefern muss. Nun bestätigt sie allerdings auch unumwunden, süchtig nach Farbe zu sein. Was man ja auch unschwer erkennt, wenn man sich einmal näher mit der sympathischen Sängerin unterhält.

Alles in allem ein Album wie ein Schnellzug, auch wenn sich mit „If No One Else Had Ever Been There Before“ und „All Your Tears“ zwei Balladen unter die wilde Fahrt gemischt haben. Abermals eine Must Have Scheibe, sollte sie ihr Qualitätslevel in diesem Bereich halten oder gar steigern, spricht nichts gegen ein drittes Album im nächsten Jahr. Unbedingte Kaufempfehlung!

Note: 9.5 von 10 Punkten
Autor: Pistol Schmidt

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