DOG EAT DOG - FREE RADICALS


Label:METALVILLE
Jahr:2023
Running Time:43:56
Kategorie: Neuerscheinung
 

Die Amis von Dog Eat Dog melden sich mit ihrem ersten Longplayer seit, wenn ich mich nicht irre, 2006 zurück. Die Crossover Urgesteine sind nun schon seit über fünfundzwanzig Jahren auf allen Bühnen der Welt unterwegs und liefern live immer zuverlässig richtig gut ab. Da ist die Erwartungshaltung an die vierzehn neuen Tunes entsprechend hoch. Mit "Free Radicals" bleibt sich die Band auf jeden Fall mit der gewohnten Bandbreite an Sounds treu. Der Spread aus altem thrashlastigen Ami Punk mit Hardcore und Hip-Hop Elementen, sowie klassischen Rock- und Metal Parts, bis hin zu Dancehall / Ragga wird mit spielerischer Leichtigkeit bewältigt. Das klingt richtig frisch, hat ordentlich Drive und bietet viel Abwechslung.

Von hammergeilen Thrash-Punk Nummern wie „Time Won´t Wait“ und „Blvk Clvd“ über den von sphärischen Elektro Sounds getragenen Titeltrack zu starken Crossover Nummern und Ausflüge in stark Hip-Hop lastige Tunes wie „Man´s Best Friends“. Von Dancehall Tunes mit Textzeilen der großartigen Band Urban Dance Squad über Tracks die schon fast Stadionrock mäßig rüberkommen bis zu astreinen Skate- College-Punk Melodic Songs mit jeder Menge Band Sing-a-Long OhOhOhhhs. Von rockigem Metal bis Moshpit tauglichen Hardcore Parts, inklusive der schnulzigen Ballade „Zamboni“. Mir gefällt absolut die Vielfalt die hier in verdammt hoher Qualität geboten wird.

Ok, auf manches muss man sich auch mal einlassen können und ist zugegebenermaßen auch mal etwas gewöhnungsbedürftig und zündet erst nach mehrmaligem Hören. Dann merkt man aber spieltechnische Feinheiten, vor denen schon mal der Hut gezogen wird. Trotzdem sind mir die harten Vollgas Tracks, wo es mit derber Energie nach vorne geht, am liebsten. Dog Eat Dog sind immer noch eine verdammt gute und authentische Band die fett abgeht, im Gegensatz zu anderen Ikonen die nur noch ein bedauernswerter Schatten ihrer selbst sind. Wer dieses Jahr in das zweifelhafte Vergnügen kam, Gang Green live zu sehen, wird verstehen, was ich meine.

Wie immer bei so vielseitigen Crossover Alben werden sich je nach Gusto die Geister scheiden, aber es ist eigentlich für jeden, der einfach auf richtig gute Mucke steht, etwas dabei. Für mich liefern Dog Eat Dog mit Free Radicals jedenfalls ein richtig geiles Album ab. Allerdings dürften die Preise für die Vinyl-Versionen in Farbe und als „Glow In The Dark“ von jenseits der 37€ schon den ein oder anderen Platten Fan vorm Erwerb zu mindestens ins Grübeln bringen. 

Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Frank Billek


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