MOUTH FOR WAR - BLEEDING YOURESELF


Label:MNRK HEAVY
Jahr:2023
Running Time:34:38
Kategorie: Neuerscheinung
 

Aus Colorado Springs kommen Mouth For War mit der Pantera Anspielung als Bandnamen (der erste Song aus dem großartigen "Vulgar Display Of Power" Album). Bei der Herkunft denke ich erstmal an schräge Dinge wie beschauliche amerikanische Kleinstadt mit schöner heiler Redneck Welt und John Denver Kitsch Romantik aus den Rocky Mountains und weiteren gruseligem Ami Gedöns à la Last Christmas Skihütten Horror. Von all dem sind die fünf US-Boys dankenswerterweise meilenweit weg. Mit dem zweiten Longplayer der Band werden einem in nur knapp fünfunddreißig Minuten gleich dreizehn derbe Bretter um die Löffel geknallt. Der Sound walzt wie eine Lawine die Rockys runter und nimmt alles mit in einen apokalyptischen Abgrund. Ein fieser Blizzard aus verstörendem Hardcore, derbe hämmerndem Metal, und Elementen die schon fast in den Idustrial Bereich ragen.

Dazu kommen abgehackte Thrash Riffs, stakkatoartige Breaks und böse Shouts, mal übelst gegrowlt, mal wild rausgebrüllt, und alles in übelstem Slang. Der Metal-Anteil tanzt schön auf der Rasierklinge zwischen Alter Schule und modernen Ansätzen. Um den Sound mal grob zu beschreiben: Man nehme einfach die kranken Parts von Combos wie Meshuggah, Lamb Of God, alten Pantera und Voivod, schüttelt das ordentlich durch und kippt ein paar kleingeschnittene Exodus und Metallica Riffs dazu und hebe eine Kelle Ministry zu dem richtig zugedrogten Zeiten dazu. Das Ganze dreht man etwas auf dumpf und rührt auf kleiner Flamme etwas metallastigem Hardcore von Pro-Pain und Konsorten unter und schmeckt es zum Schluss mit Paranoia auslösenden Drogen ab. Hat der nette Psychopath von nebenan noch Fragen?

Das komplette Album bietet ein schön krankes und brachiales Gesamtbild aus Wut, Aggressivität und Wahnsinn. Es fühlt sich wie ein Tritt in den Magen an und nagt gleichzeitig an deinem Gehirn. Mitunter ist es etwas schwere Kost, was sich hier durch die Gehörgänge frisst und die Tunes dürften nach meinem Geschmack echt etwas abwechslungsreicher daherkommen, das scheint aber Absicht zu sein. Klasse Scheibe, die durchaus mitnimmt, bei mir aber nicht den ganz großen Einschlag hinterlässt.

Note: 7.5 von 10 Punkten
Autor: Frank Billek


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