ANCIENT WARGOD - WHEN DARKNESS RISES...

Label: | 98 |
Jahr: | 2023 / 1997 |
Running Time: | 40:19 |
Kategorie: |
Re-Release |
Als in Norwegen die große Black Metal-Welle 1996 so langsam abflachte, kamen auch im deutschen Undergound endlich einige Bands auf. Neben Ungod oder Mystic Circle tummelten sich damals auch Ancient Wargod aus Kassel in der Szene herum. Mystic Circle und Ancient Wargod waren später sogar gemeinsam mit Gorgoroth auf Tour. Nach zwei Demos in den Jahren 1995 und 1996 gab es 1997 das einzige richtige Studio-Album: „When Darkness Rises...", Damals nur auf CD. Und das war schon ziemlich obskur: Neben viel Gerumpel und Raserei wurden auch immer wieder Akustikpassagen und Percussion-Elemente mit eingestreut, was mich sehr an das Satyricon-Debüt „Dark Medieval Times" erinnert. Aber der Sound war schon eigenständig. Natürlich sind Einflüsse von Bathory, Darkthrone, Carpathian Forest und Konsorten nicht zu überhören. Dennoch kupferten sie niemanden ab und gaben ihrer Musik ihre eigene Note. Teilweise klingen sie aber kauzig wie Manilla Road, nur mit Black Metal-Gekreische, was mich etwas an die Holländer Countess denken lässt.
Auch schöne Leadgitarren tauchen immer wieder auf. Der Bonustrack „Appearance" entpuppt sich als Zwischen-Intro mit Pferdegtrappel, symphonischen Elementen und dämonisch gesprochenen Passagen tummelt sich komischerweise in der Albummitte. Die Band sprühte vor Spielfreude und wirkte zu jeder Zeit authentisch. Zudem ist hier auch alles gut gespielt. Der Sound ist aber relativ roh und klingt eher wie ein Demo als wie ein Album. Ich finde das super, denn so sollte Black Metal klingen. So wird der Charme der Musik richtig untermauert. Ob man das Album bei dem Sound unbedingt erstmals auf Vinyl rausbringen musste, weiß ich nicht. Für mich hätte es ein CD-Re-Release oder ein authentisches Tape auch getan. Das heißt aber nicht, dass der Sound der Platte Scheiße ist (zumal das Album 2021 auch extra noch einmal remastert wurde)! Ganz im Gegenteil: Fans der zweiten Black Metal-Welle sollten sich dieses vergessene Kleinod mit neuem Artwork unbedingt besorgen, das es jeweils 250 mal in schwarzem und in türkis-farbenem Vinyl gibt. Kult!
Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller