YOTH IRIA - BLAZING INFERNO

Label: | EDGED CIRCLE |
Jahr: | 2024 |
Running Time: | 36:24 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Die beiden Ex-Rotting Christ-Recken Jim Mutilator (Bass) und The Magus (Gesang) gründeten 2020 die Black Metal-Band Yoth Iria. Ich kam mit der ersten EP „Under His Sway” und dem Debüt „As The Flame Withers” zuerst nicht so zurecht, da die Gitarrenläufe für meinen Geschmack zu melodisch für Black Metal waren. Umso überraschter bin ich nun, dass Yoth Iria nach dem Weggang von Sänger The Magus (für ihn singt jetzt der Russe He, der mir jedoch kein Begriff ist) sehr hellenisch klingen. Der eröffnende Titeltrack klingt wie Griechen Black Metal Mitte der Neunziger. Das darauf folgende „But Fear Not” erinnert mit seinen orientalisch-folkigen Einflüssen und den Gitarrenmelodien genauso an Rotting Christ nach der Jahrtausendwende wie „Rites Of Blood And Ice”, „We Call Upon The Elements" dagegen stark an „Noctis Era" vom 2010er Rotting Christ-Album „Aealo".
Yoth Iria bedienen hier also die alte und die neue Schule ihrer Heimat gleichermaßen. Und das funktioniert ausgezeichnet! Die Musik ist düster, dämonisch und atmosphärisch, kommt wie aus einem Guss ohne Lückenfüller aus und überzeugt auf ganzer Linie. Auch das Englisch ist nicht so holprig und hart phrasiert wie befürchtet. Das Schlagzeug klingt zwar etwas künstlich, hat dadurch aber viel Durchschlagskraft. Ansonsten ist das Album aber sauber, druckvoll und erdig produziert. Rotting Christ-Fans werden das sich auch geil finden. Ob das bei den Fans der alten Yoth Iria-CDs auch der Fall ist, wird man sehen. Oft werden neue Alben ja einfach nur dazugestellt, um die Sammlung komplett zu halten. Bei „Blazing Inferno” bin ich mir aber iemlich sicher, dass es sich um einen neuzeitlichen Klassiker handelt, den man auch in Zukunft regelmäßig aus dem Regal ziehen wird!
Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller