Antropomorphia ist eine Death Metal-Band aus Holland, die sich bereits 1989 gegründet hat. Zwischen 1992 und 1995 folgten zwei Demos und eine EP, bevor 1998 endlich das Debüt „Pure“ folgte. Danach geschah lange nichts… Erst 2011 wurden die beiden Demos auf einer Compilation veröffentlicht. Jetzt gibt es endlich das zweite, vollständige Studioalbum der Tilburger. Ihr altes Material ist mir durch meine große Vorliebe zu holländischem Death Metal wohl bekannt. Daher irritiert mich der musikalische Werdegang auch etwas. Das Trio befindet sich im Jahre 2012 nämlich mit beiden Beinen fest in der Gegenwart. Der Gitarrensound klingt ziemlich kalt, was aber positiv hervorzuheben ist. Nicht so toll klingt dagegen das getriggerte Schlagzeug, das recht künstlich daherkommt. Die Songs an sich sind aber geil und klingen vom Stil her schon durchaus hollandtypisch: Neuere Sinister, Supreme Pain, neue Thanatos, Altar oder auch The Lucifer Principle können stellenweise gut als Vergleich herhalten. Diese Bands werden zwar nicht direkt kopiert, aber die Vermischung ihrer Einflüsse ist durchaus erkennbar. Alles zusammen ergibt ein gutes Death Metal-Gebräu mit vielen Taktwechseln und technischer Versiertheit. Ob alte Fans hiermit zufrieden gestellt werden, wage ich bei diesen relativ zweitgemäßen 45 Minuten jedoch zu bezweifeln. Denn wenn man die alten Sachen kennt und bedenkt, dass zwei der drei Leute auch schon damals mit dabei waren, ist die Band nicht mehr wieder zu erkennen…

Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

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