MACHINE HEAD - UNATØNED

Label: | NUCLEAR BLAST |
Jahr: | 2025 |
Running Time: | 40:51 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Machine Head hatten Mitte der 90er Jahre, als der Metal bereits als tot galt, ihre herausragende Zeit. Gerade mit dem Album „Burn Your Eyes“ (1994), das bis heute als der absolute Bandklassiker gilt. Auch die folgenden Veröffentlichungen bis hin zu „Supercharger“ (2001) konnten sich hören lassen und prägten den US-amerikanischen Thrash Metal in einer neuen, moderneren Form. Groove orientiert und knallhart wurde dadurch in gewisser Art auch der Metalcore angezündet. Die letzten Werke von Machine Head waren immer noch von biestigen, hasserfüllten Lyrics von Mainman Rob Flynn geprägt, musikalisch hat man sich aber immer mehr der Moderne, sprich Modern Thrash/Metalcore et cetera, angenähert. Zwar konnte beispielsweise ein „The Blackening“ im Jahr 2007 die Fachwelt noch begeistern, danach ging es aber leider bergab mit der Relevanz von Machine Head Releases. Jetzt kommt also der elfte Studio Longplayer „Unatoned“ heraus und will wieder Boden gutmachen.
Ein unheimliches Intro und Schritte („Landscape Of Thorns“) lässt den Reigen beginnen, der nach kurzem Piano mit harten Riffs und Flynn’s Aggro-Gesang „Atomic Revelations“ heißt. Dennoch zeigen sich Machine Head hier bereits wieder im Refrain melodisch, auch wenn das Gitarrensolo äußerst wuchtig erklingt. So setzt die Truppe neben den typisch harschen Brüll-Vocals und den brutalen Riffs immer wieder auf Änderungen im Sound. „Not Long For This World“ temperiert das Ganze beispielsweise auf balladesken Gesang, sphärische Keyboards zu Beginn und leichten Industrial-Vibes. Beim reinen Instrumental „Dustmaker“ bezaubert eine weibliche Hintergrundstimme. Langsam und betörend startet „Bleeding Me Dry“, mal mit hartem Beat unterlegt, dann mit Clean-Gesang zwischendurch und mit fast schon Aggro-Rap-Gesang am Ende.
Und auch beim Abschlusstrack „Scorn“ bringen Pianoklänge, ruhiger Gesang und ein melodisches Gitarrensolo die Alt-Fans zum Verzweifeln. Klar, die reinen Abriss-Veranstaltungen gibt es immer noch. Wie beim thrash’n rolligen „Shards Of Shattered Dreams“ mit flippigen Gitarrenthemen oder dem schnellen „Addicted To Pain“ mit hasserfüllten Sprechgesang von Flynn. Das mag alles die Metalcore- und Nu Metal – Jünger begeistern, denn im Vergleich zu „neueren“ Acts dieses Schlages sind Machine Head immer noch um einiges besser und authentischer. Für diejenigen, die „Burn Your Eyes“ vergötterten, nimmt die Relevanz der Amis vermutlich aber auch mit „Unatoned“ weiter ab. Muss halt jeder selbst entscheiden, was er von Machine Head anno 2025 hält.
Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Erich Robbers