Einer der ersten warmen Tage in diesem Jahr und dementsprechend tummelt sich das Volk bei Ankunft bereits vor der Halle, die auch ich schon vor ca. 35 Jahren zum ersten Mal bespielt habe. Am Schlimmsten daran ist, dass so mancher Besucher sich sogar noch erinnert. Natürlich hat die Lokalpresse wieder mal völlig die Abfolge der Bands an diesem Abend verkackt, sodass manche sich vom Ablauf überrascht fühlten.
Leicht verspätet um 20:25 Uhr legen dann auch Addicted To Machines los, die ich noch aus Dortmund kenne, aber mittlerweile hat es meinen alten Freund Guido ins schäbige Duisburg gezogen. Machte seinem Bassspiel aber keinen Abbruch, denn showmäßig ging es besser ab als früher. Beim letzten Song jedoch reißt der Band, die eine Art Garage Rock präsentiert, leider auch noch die Saite an der Klampfe und selbst ist keine da, bis Roman von den Gasoliners bereitwillig aushilft. Natürlich in der falschen Stimmung, aber das ist schnell behoben. 21:20 Uhr war dann auch leicht überzogen Schluss, aber man bot bereits einen mehr als würdigen Opener. Der Sound war anfangs etwas flacher, hat sich aber im Laufe des Sets verbessert. Die Leute hatten auch sichtlich Spaß und es hätten natürlich einige mehr sein können, aber zur Walpurgisnacht ist das Angebot ja schon immens. In Sachen Rock natürlich leider nicht in Dortmund. Wie immer.
Tony Gorilla aus unseren Gefilden waren dann schon nicht viel später mit ihrem neuen Sänger dran. Jetzt klingt das Ganze auch gar nicht mehr nach Misfits. Trotzdem Rock 'n' Roll, eine Menge Antifa-Parolen, ein Song namens "Fuck AfD" und als Zugabe "All My Friends Are Dead" von Turbonegro. Der Sänger kam auch mal aktiv runter, um mitzupogen. Gute Show bis 22:25 Uhr. Schon ziemlich Hardcore-verdächtig. Mal etwas härtere Gangart. Ansonsten auch eine gute Gitarrenarbeit von Gregor und viel Aktion.
Mit dem Thin Lizzy-Klassiker "The Boys Are Back In Town" ging es dann um 22:50 Uhr endlich zum 21. Jubiläum von den Gasoliners weiter. Dazu auch ein neues Album im Gepäck und einige Gäste auf der Bühne. Sowohl Fans, die mitgrölen als auch Mitwirkende bei Songideen. Zwischen den Liedern und Danksagungen wurde dann auch nicht mit Konfetti aus der Kanone gegeizt. Um 0 Uhr hat man dann noch Zugaben bis 0:15 Uhr rausgehauen. Letzter Song war standesgemäß "GTDB" (Going Down The Bar), obwohl das Backstagebier natürlich schon zuneige war. Aber eine echt geile Show und Songs wie "Tow Truck Animal" vom neuen Album wussten direkt zu begeistern. Hierzu gibt es ja auch einen Clip. Die Lünener haben sicherlich ihr Jubiläum gut gespielt und man sieht sie ja ohnehin ständig in der Gegend. Immer weiter so!