Die Griechen von Lucifer´s Child musizieren, mit wenigen Änderungen, bereits seit 2013 gemeinsam. Ins unheilige Leben gerufen wurde die Band damals von ex-Rotting Christ Klampfer George Emmanuel und Stathis Ridis von Nightfall. Also was erwartet den unschuldigen Black Metal Fan musikalisch? Gitarrenwände? Check! Einen Sänger, der zischt, screamt und faucht? Check! Aber was ist hier anders? Was ist bei Lucifer´s Child besser, schlechter oder anders als bei anderen Acts, die dem dunklen Lord huldigen? Also eines vorweg: die First Wave Of Black Metal ist mir schon wegen Burzum, Mord und Totschlag und dem ganzen bigotten Kindergarten eh scheissegal. Eine Produktion die klingt als hätte man sie in einem Schlafzimmer aufgenommen finde ich auch eher ungeil, nicht weil ich den Dreck und die Rohheit des Undergrounds nicht respektiere oder mag sondern weil es im Jahre 2025 einfach nicht mehr akzeptabel ist seine Musik mit Absicht klanglich zu downgraden.

Und siehe/höre da: Lucifer´s Child klingen arsch tight, mega professionell und manchmal sogar fast progressiv. Alle Beteiligten schmelzen einem hier die Visage vom Schädel, ob Rhythmus, Riff oder Vocals, hier geht es direkt gnadenlos auf Kehle. Lucifer´s Child machen Spaß und das obwohl die Musik einem mit Anlauf in die Nüsse zimmert. So funktioniert Extreme Metal für mich auf ganzer Linie, brutal und geil gezockt, ganz ohne Abstriche. Wer Lust auf einen Track hat der einfach mal die komplette Bandbreite der Formation aufzeigt der sollte sich „Ichor“ anhören, das Teil ist ein amtliches Brett und dazu noch fast sieben Minuten lang. Wer also auf okkulten Black Metal steht, der eine saubere Produktion hat und trotzdem brutal Arsch tritt, der sollte sich den hellenischen Vierer ohne Umschweife auf die Ohren legen.

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Dennis Eikenkötter

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