Die schwedische Sludge Metal-Band Shrine war von 2010 bis 2014 aktiv und veröffentlichte in dieser Zeit zwei Demos. Danach benannten sie sich in Siberian um, fügten ein paar progressive Elemente hinzu und legten zwei Studioalben nach. Schien die Symbiose aus Musik und Gesang noch nicht richtig ausgewogen gewesen zu sein, so treffen auf dem zweiten Werk zwar wieder amerikanischer Sludge und Post Metal aufeinander, jedoch klingt alles in sich schlüssiger und homogener. Herausgekommen ist eine moderne Mischung aus schweren Riffs, Melodien und ganz viel Melancholie. Die Mucke ist mal flott, mal bewusst träge und schwermütig gehalten, hat aber einen gewissen Flow, der gut rein geht. Über die simplen Riffs kommt ein verfrickeltes Schlagzeug, das dennoch irgendwie passt und dem Ganzen Fülle verleiht. Darüber kreischt Frontmann Gus Ring, was das Zeug hält, seine Wut heraus, klingt auf Dauer leider aber etwas monoton. Die Songs unterschreiten die Fünf-Minuten-Grenze kaum. Da innerhalb der Songs nicht allzu viel passiert, wird man durch das Hören des Album schon irgendwie hypnotisiert und seinen Bann gezogen. Ich werde zwar mit Sludge immer noch nicht wirklich warm, was vor allem am Gesang liegt, und zwar bei allen Sludge Bands, die ich schon gehört habe. Langeweile kommt hier aber dennoch nicht auf, und unhörbar ist es auch nicht. Für Sludge klingt das hier überraschend frisch. Fans dieser Musikrichtung werden begeistert sein.

Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

zurück zur Übersicht