PANTALEON - VIRUS


Label:SAOL
Jahr:2017
Running Time:51:55
Kategorie: Neuerscheinung
 

In letzter Zeit sind die progressiven Releases, die mich aus den Socken geblastet haben, recht selten geworden. Eine Ausnahme macht das Album „Virus“ der Formation Pantaleon. Mit acht äußerst geschmackvollen Tracks, hat das Quartett uns auf die Reise geschickt und allein schon aufgrund des famosen Gesangs von Till Sauer, ist der Kauf dieses Produktes gerechtfertigt. Till Sauer? Falsch! Das steht zwar so im Infoblatt aber gesungen hat hier noch Patrick Sühl (der übrigens nicht mehr für Gun Barrel zwitschert, wie viele annehmen. Da ist nun ein gewisser Thomale) Hier werden Genre-Fans Freudensprünge machen. Patrick ruft alle gängigen Facetten der stimmlichen Kunst auf, shoutet variantenreich, ohne jemals über das berühmte Ziel hinauszuschießen. Das war ich von ihm weder auf CD noch live bei Gun Barrel gewohnt. Respekt! Ich muss insofern eh zugeben, dafür, dass es sich bei „Virus“ um ein Debütwerk, relativ unbekannter Recken (na gut zugegeben, Drummer Kevin Kott kennt man vielleicht vom Live-Team der Band Masterplan) handelt und nicht um eins dieser zahllosen Projekte gewisser Musikerhuren. Das macht die Sache nur umso spannender. Klar, es gibt sie, die deutlichen Einflüsse großer Namen: Dream Theater, keine Frage, etwas Power-Metal der 80er-Jahre wie Helloween und Konsorten, als auch die bekannten Namen von Symphony X und Angra. Warum man jetzt mit Till einen neuen Sänger in den Reihen hat, kann ich nicht beantworten, ist aber schade. Wie gesagt, wer den überlangen Opener und Titeltrack „Virus“ mag, kommt gefahrlos durch das komplette Opus. Dennoch, lasst euch etwas Zeit für eine gänzliche Entfaltung. Zum Schluss noch ein großes Lob an Axtschwinger Xaver Schiffels. Kernige Riffs und raffinierte Soli.

Note: 9.5 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak


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PANTALEON - VIRUS


Label:SAOL
Jahr:2017
Running Time:51:55
Kategorie: Neuerscheinung
 

Nach einem Demo und einer EP, legt die aus Köln stammende Formation Pantaleon, nun ihre erste Full-Length Scheibe vor. Genretechnisch ist man im Progressive Metal/Rock zuhause und zumindest einige der Bandmitglieder sind auch bekannt. Neben dem Gründer und Basser Sebastian Heuckmann, werden die Felle von Kevin Kott gestreichelt, der auch als Drummer bei Masterplan tätig ist. Der Sechssaiter ist durch Xaver Schiffels besetzt und als ich den Namen des Shouters lese, werden mit Patrick Sühl erste Erinnerungen an Gun Barrel wach. Selbiger ist jedoch nur auf dem Album vertreten, so mit Till Sauer das Mikro neu besetzt wurde. Mit dunklen Zupfern geht es gleich in das überlange Titelstück rein, das gleich mit klasse Melodien, bärenstarken Gitarren und knackeharten Progelementen voll überzeugen kann. Dass Patrick singen kann, wusste ich schon vorher, wie er aber hier diese aus gesangstechnisch völlig differenten Passagen meistert, ist schon richtig klasse. Hymnische, symphonische Zwischenteile erinnern an Rhapsody / Rhapsody Of Fire und fetzige und durchaus auch länger gezockte Gitarrenteile an "the Master himself" Herrn Yngwie J. Malmsteen. "Wake Up" eröffnet mit knackigen Drums und Riffern, erinnert kurz an Metallica und wird dann komplex, proggig, so ein bisschen erinnernd an eine ganz derbe Variante von Tobias Sammet`s Avantasia und auch hier wieder ein exzellenter Workout an den Gitarren mit ganz bewusstem Spannungsaufbau. Nach rund dreieinhalb Minuten dann ein ganz interessanter Wechsel von cineastisch wirkenden Elementen und spacig daher kommendem Sprachgesang zu sanfteren Vocals und phasenweise krächzt Patrick wie ein Michael Kiske, wie bei den schon vormals erwähnten Avantasia. Klasse, stakkatoartige Bretter bei "The Condemned" und auch hier Abwechslung und ideenreiche Arrangements am laufenden Band. Der Eingang in "Slaves To Ourselves" mit filigranen Tasten erinnert zunächst an bekannte Läufe von Iron Maiden und wandelt sich dann zu einer epischen, großformatiger angelegten Progszenerie. Eine fast klassische Inszenierung beim Einstieg in "March Of The Titans", dass in seiner Power und mit seinen kraftvollen Soundgebilden alles bislang dagewesene so richtig weg fetzt. Dream Theater, Symphony X, wieder Rhapsody und viele Power Metal Varianten standen hier Pate, um diesen Kracher zu realisieren. Auch "The Only One" kann wieder voll überzeugen mit einer ziehenden, droppenden Gitarre und klasse Gesang, wenn auch teils etwas schmachtend in Analogie zu den Altproggern angelegt. Titel Nummer sieben heißt "Winter´s Sun" und gibt sich zunächst ruhig mit Klavier und leicht bluesigem Einschlag, ehe es nach zwei Minuten erstmalig ausbricht und dreißig Sekunden später wieder sanft, diesmal mit leicht psychedelischen Einschlag, daher kommt. Klar gipfelt es in einem ausufernden und fantastischem Gitarrensolo. Als Rausschmeißer gibt sich "Recovery" mit viel Größe, hart riffend und mehr im klassischen Metal mit galoppierenden Gitarren angelegt und setzt einen klasse Schlusspunkt unter ein durchweg überzeugendes Machwerk. Noch etwas Feinschliff, ein bisschen eingängigere Melodien und noch etwas mehr Pathos beim nächsten Output und die Höchstbewertung ist gesichert.

Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Andreas Gey


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